In seinem Krieg gegen die Ukraine hat Russland mit den Sanktionen des Westens zu kämpfen. Aufgrund von Waffenknappheit mussten sich die Russen an Verbündete wie den Iran und Nordkorea wenden, um Nachschub zu erhalten. Aber die Russen seien nicht stolz darauf, sich wegen Waffen an Nordkorea zu wenden, sagt Budanow. "Dies wurde immer als unter ihrer Würde angesehen", sagte er der "FT". "Es ist eine Demütigung."
Zuletzt hatten rund 50 Staaten die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine verurteilt. Experten vermuten allerdings, dass Moskau und Pjöngjang trotz der internationalen Kritik ihre Waffenpartnerschaft noch weiter ausbauen wollen.
Nach US-Erkenntnissen hat Russland bereits ballistische Raketen aus Nordkorea auf die Ukraine abgefeuert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte letzte Woche im Weißen Haus, dass nach US-Informationen Pjöngjang kürzlich Abschussrampen für ballistische Raketen und Munition an Moskau geliefert habe. Über den Jahreswechsel hätten russische Streitkräfte mehrere dieser Raketen auf die Ukraine abgefeuert. "Dies ist eine bedeutende und besorgniserregende Eskalation der nordkoreanischen Unterstützung für Russland", betonte Kirby am Donnerstag. Es gebe auch Hinweise, dass Gespräche zwischen Moskau und Teheran über die Lieferung von Raketen vorangetrieben würden.
Der britische Geheimdienstes hatte einem UN-Expertengremium Satellitenfotos von nordkoreanischen Frachtlieferungen nach Russland zur Verfügung gestellt, um eine offizielle Untersuchung zu Waffengeschäften einzuleiten, die gegen internationale Sanktionen verstoßen. Seit Kremlchef Wladimir Putin im September mit Kim Jong-un zusammentraf, wird Nordkorea beschuldigt, der russischen Regierung ballistische Raketen und Hunderttausende Artilleriegeschosse für ihren Krieg in der Ukraine geliefert zu haben.
Der Bericht wurde zusammen mit anderen Beweisen aus den Vereinigten Staaten und anderen Ländern dem UN-Expertengremium vorgelegt, das voraussichtlich nächsten Monat seinen ersten Abschlussbericht veröffentlichen wird, da die mutmaßlichen nordkoreanischen Munitionslieferungen nach Russland in diesem Jahr stark zugenommen haben.
Die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea scheinen sich ebenfalls auszuweiten. Putin traf den nordkoreanischen Außenminister Choe Son-hui diese Woche im Kreml während einer seltenen fünftägigen Reise des hochrangigen Pjöngjang-Beamten. Laut einem Kreml-Sprecher diskutierten die beiden über "die Weiterentwicklung unserer Beziehungen in allen Bereichen, - auch in sensiblen Bereichen". Nordkorea deutete zudem an, dass man möglicherweise russische Hilfe für sein Raumfahrtprogramm erhalte.