Schon kleinere Schwankungen und Unterversorgungen könnten die im Wachstum befindlichen und daher besonders empfindlichen Organe eines Säuglings schädigen, schilderte Gerschlauer. Vor allem die neurologische Entwicklung und geistige Gesundheit könne "massiv und auch dauerhaft" gefährdet werden.
Knapp zehn Prozent der Erwachsenen in Deutschland lebten inzwischen vegetarisch - ohne Fleisch und Fleischprodukte - oder vegan, also ohne jegliche tierische Produkte wie Milch oder Eier, berichtete der Verband. Viele Eltern ernährten auch ihre Kinder vegetarisch oder vegan. Fleischlose Ernährung im Jugendalter gelte unter bestimmten Voraussetzungen als gut machbar. Aber von einer veganen Ernährung vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter sei abzuraten.
Kinder sollten eine Mischkost zu sich nehmen, mit einem mäßigen Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten wie Milch und Käse. Bei veganer Ernährung fehlten wichtige Nährstoffe, die über andere Quellen aufgenommen werden müssten. Das sei nur eingeschränkt über natürliche Lebensmittel möglich, manchmal - wie beim wichtigen Vitamin B12 - gehe es nur mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Wenn sich ältere Kinder und Jugendliche bewusst wegen Tierwohls oder Umweltaspekten vegan ernährten, sei das anerkennenswert. Sie benötigen laut BVKJ Nordrhein dann allerdings eine qualifizierte Beratung und regelmäßige Blutabnahmen, um eine Zufuhr aller wichtigen Nährstoffe sicherzustellen und zu kontrollieren. Ernähre sich eine stillende Mutter vegan, solle sie Vitamin B12-Präparate nehmen und ihre Blutwerte überwachen.