Großbritannien stehe an einem Wendepunkt in seiner Geschichte und sei auf eine Art und Weise durch Radikalisierung und Extremismus bedroht, wie sie es seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hätten. "Es tut mir leid zu sagen, dass Ihre Reaktion darauf unsicher und schwach war und dass Ihnen jene Führungsqualitäten fehlen, die das Land braucht."
Weiterhin warf Braverman Sunak vor, politische Versprechen gebrochen zu haben, unter anderem im Bereich der Einwanderungspolitik und des Nordirland-Protokolls.
Die Rechtsaußenpolitikerin hatte unter anderem für Kontroversen gesorgt, nachdem sie der britischen Polizei in einem Gastbeitrag in der "Times" vorgeworfen hatte, auf dem linken Auge blind zu sein und Rechtsbrüche durch propalästinensische Demonstranten zu dulden. Diese Vorwürfe seien nicht mit dem Premierminister abgestimmt worden, wie ein Sprecher vergangene Woche bestätigte.
Braverman gilt als aussichtsreiche Kandidatin für die Parteiführung, sollten die Konservativen wie erwartet die im kommenden Jahr anstehende Parlamentswahl verlieren. Die regierenden Konservativen liegen in Umfragen weit hinter der oppositionellen Labour-Partei. Spekuliert wurde, dass sie sich mit der Kritik an der Polizei und anderen rechtspopulistischen Äußerungen als Kandidatin des rechten Parteiflügels positionieren und womöglich ihren Rauswurf sogar absichtlich herbeiführen wollte. Die Entlassung Bravermans dürfte Einschätzungen zufolge mit einer größeren Kabinettsumbildung einhergehen.