Am Dienstag traf eine israelische Offensive ein Flüchtlingslager im Gazastreifen mit verheerender Wirkung, als Panzergranaten in das Lager Al-Mawasi nahe Rafah einschlugen. Die Attacke löste eine verheerende Kettenreaktion aus, die mindestens 24 Menschen das Leben kostete, wie von der palästinensischen Gesundheitsbehörde bestätigt wurde. Weitere 47 Personen erlitten Verletzungen durch die schweren Geschosse.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) meldete, dass das nahegelegene Feldlazarett 22 Tote und 45 Verletzte aufnahm, während Berichte über weitere Opfer kursierten. Die Geschosse schlugen nur wenige Meter von den Büros des IKRK ein, die von hunderten Binnenflüchtlingen umgeben waren, die in Zelten lebten. Das Bürogebäude des IKRK wurde beschädigt, was die humanitären Bedingungen in der bereits belasteten Region weiter verschärfte.
Israelische Militärquellen äußerten sich zunächst vorsichtig und erklärten, dass erste Untersuchungen darauf hindeuteten, dass der Angriff nicht von israelischen Truppen ausging. Dennoch betonten sie, dass der Vorfall weiterhin untersucht werde.
Der Vorfall ereignete sich inmitten einer breiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und militanten Gruppen im Gazastreifen, insbesondere der Hamas, die seit Wochen anhält. Die israelische Armee hatte ihre Offensiven verstärkt, um die Hamas-Bataillone in der Stadt Rafah nahe der ägyptischen Grenze zu schwächen, was zu einem verstärkten Zustrom von Flüchtlingen in das Lager Al-Mawasi führte.
Augenzeugen beschrieben die Panzergranatenangriffe als völlig überraschend und kritisierten die schweren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, die bereits unter akutem Mangel an Unterkünften, sanitären Einrichtungen, Wasser und Nahrungsmitteln litten.
Die Vereinten Nationen, insbesondere Generalsekretär António Guterres, äußerten ihre tiefe Besorgnis über die eskalierende Gewalt und forderten eine sofortige Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien. Guterres warnte vor den weitreichenden Folgen einer weiteren Eskalation, die nicht nur die direkten Konfliktregionen betreffen, sondern auch Auswirkungen auf die internationale Stabilität haben könnten.