Bei den Spielen in Tokio war etwa der algerische Judoka Fethi Nourine aus politischen Gründen nicht angetreten, um ein mögliches Zweitrunden-Duell mit einem Israeli zu vermeiden. Nourine wurde daraufhin vom internationalen Judo-Verband für zehn Jahre gesperrt. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte der ägyptische Judoka Islam El Shehaby nach seiner Niederlage dem Israeli Or Sasson den Handschlag verweigert. 2008 in Peking war bei den Schwimm-Vorläufen über 100 Meter Brust der Iraner Mohammad Alirezaei nicht angetreten, weil auch der Israeli Tom Beeri im Becken war.
Nach der Eskalation der Lage in Nahost befürchten viele Experten, dass sich derartige Fälle bei den Spielen 2024 in Paris zwischen Sportlern aus arabischen Staaten und Israelis häufen könnten. "Der Sport muss Brücken bauen, anstatt Mauern zu errichten oder Spaltungen zu vertiefen", forderte das IOC und verwies auf die Olympische Charta. "Wenn spaltende politische Kräfte mit ihren Bemühungen Erfolg hätten, zu entscheiden, welche Athleten in welchem Wettbewerb antreten können, dann würden an Sportwettkämpfen nur noch Athleten aus gleich gesinnten politischen Blöcken teilnehmen."