Die Entscheidung, die von Oberstem Richter Aamer Farooq verkündet wurde, markiert einen weiteren Rückschlag für Khan, der bereits zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, weil er gegen islamisches Recht verstoßen hatte, indem er seine Frau Bushra Bibi zu früh nach ihrer Scheidung geheiratet hatte. Khan wurde auch wegen Korruption während seiner Amtszeit als Premierminister zwischen 2018 und 2022 schuldig befunden, wobei eine 14-jährige Haftstrafe im April zur Bewährung ausgesetzt wurde, das Urteil bleibt jedoch bestehen.
Die Verurteilung fällt in eine Zeit politischer Turbulenzen in Pakistan, wo Khan durch ein Misstrauensvotum des Parlaments abgesetzt wurde, nachdem er sich mit den ranghöchsten Generälen des Landes überworfen hatte. Trotz seiner rechtlichen und politischen Probleme erzielten treue Kandidaten seiner Partei bei den Wahlen im Februar gute Ergebnisse, obwohl diese von Vorwürfen der Wahlmanipulation überschattet waren.
Salman Safdar, ein Anwalt der PTI, äußerte sich außerhalb des Gerichtsgebäudes gegenüber AFP und bezeichnete die Verurteilung als "ersten großen Fall im Rahmen der politischen Verfolgung von Imran Khan und Shah Mahmood Qureshi, der im Sande verlaufen ist". Safdar bezog sich damit auf die Wahrnehmung innerhalb der PTI, dass die juristischen Verfahren gegen Khan politisch motiviert sind und darauf abzielen, seine Rückkehr an die Macht zu verhindern.
Analysten betrachten Pakistan zunehmend als ein "Hybridregime", in dem das Militär erheblichen Einfluss auf die demokratische Politik ausübt. Diese Situation hat zu einer angespannten politischen Atmosphäre geführt, in der Khan und seine Unterstützer versuchen, sich trotz der rechtlichen und politischen Herausforderungen zu behaupten.
Insgesamt zeigt die Situation um Imran Khan und die PTI die Komplexität der politischen Landschaft Pakistans und die Herausforderungen, die sich aus einem Machtkampf zwischen politischen Parteien und dem Militär ergeben. Die Zukunft Khans und seiner politischen Bewegung bleibt ungewiss, während er weiterhin mit einer Reihe von rechtlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert ist.