Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Überflutungen gewarnt, da das Tief "Orinoco" hohe Niederschlagsmengen von bis zu 150 mm innerhalb von 48 Stunden brachte. Diese Wetterlage, eine sogenannte Vb-Lage, führt feuchte Luft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland und erhöht die Regenmengen in betroffenen Gebieten. Solche Tiefs ziehen normalerweise langsam und können zu intensiven Hochwasserlagen führen, wie schon 2002 bei der Jahrhundertflut.
Durch den Klimawandel werden solche Extremwetterereignisse häufiger und intensiver, und die Luft kann durch die Erwärmung mehr Feuchtigkeit aufnehmen, was den Niederschlag erhöht. Beim aktuellen Hochwasser war das Mittelmeer 2 °C wärmer als üblich, was die Niederschlagsmenge verstärkte. In einigen Regionen fielen binnen 48 Stunden mehr als 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was zu erheblichen Überschwemmungen führte.
Weitere Gebiete in Bayern, insbesondere entlang der Donau, bereiten sich auf Hochwasser vor, da das Wasser flussabwärts abfließt. In mehreren Landkreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen, und etwa 40.000 Rettungskräfte sind im Einsatz. Schulen in den betroffenen Regionen wurden geschlossen, und Evakuierungen wurden durchgeführt. Bisher gab es mindestens drei Todesopfer und mehrere Verletzte aufgrund der Flutereignisse.