Mayra Mejía, eine Expertin am peruanischen Nationalinstitut für die Erforschung von Gletschern und Ökosystemen (Inaigem), sagte, dass es einige Gebirgsketten im Land gebe, wo die Gletscher fast verschwunden seien. Nennenswert sei insbesondere das Chila-Gebirge, das seit 1962 99 Prozent seiner Gletscheroberfläche verloren habe. Dabei kommt der Bergkette eine Schlüsselrolle zu, da ihr Gletscherwasser den Amazonas speist, den wasserreichsten Fluss der Welt.
Bei dem beschleunigten Rückgang der Gletscher sei der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der größte Faktor, was vor allem für jene in tropischen Gebieten gelte, erklärte Jesús Gómez, Direktor der Gletscherforschung bei Inaigem.
Beatriz Fuentealva, die Präsidentin der Behörde, ergänzte, dass deVerlust von Gletschern die Gefahren für Menschen in tieferliegenden Gebieten verschärfe. Dies sei etwa 1970 der Fall gewesen, als sich nach einem Erdbeben der Stärke 7,9 eine gewaltige Eisschicht vom schneebedeckten Berg Huascarán in den nördlichen Anden löste, auf eine Lagune fiel und dadurch eine Schlammlawine verursacht wurde, die die Stadt unter sich begrub und zerstörte. Zehntausende Menschen kamen damals ums Leben.