Die extreme Hitzewelle, die derzeit Südeuropa und den Balkan heimsucht, hat in Bulgarien zu einer verheerenden Serie von Wald- und Flächenbränden geführt. Besonders betroffen ist der Südosten des Landes, wo die Flammen bereits über 7300 Hektar Wald und Agrarland vernichtet haben. Die Brände bedrohen nicht nur die bulgarischen Gebiete, sondern könnten sich auch auf die benachbarte Türkei ausweiten, wie der private Fernsehsender bTV berichtet.
Im Raum Swilengrad, einer der am schwersten betroffenen Regionen, wurde teilweise der Notstand ausgerufen. Hier kämpfen Feuerwehrleute und Freiwillige gemeinsam gegen die Flammen. Zur Unterstützung der Löscharbeiten im Raum Plowdiw, einer weiteren stark betroffenen Region im Süden des Landes, wurde sogar die Armee eingesetzt. Auch entlang der Autobahn nach Warna am Schwarzen Meer mussten Verkehrswege umgeleitet werden, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten.
Die derzeitige Hitzewelle ist die erste große dieses Sommers in Bulgarien, und Meteorologen warnen, dass die Temperaturen in den kommenden Tagen vielerorts weiter über 40 Grad steigen werden. Diese extremen Wetterbedingungen erschweren die Löscharbeiten erheblich und erhöhen die Brandgefahr.
Die Brände in Bulgarien sind Teil eines größeren Problems, das ganz Südeuropa und den Balkan betrifft. In Italien hat das Gesundheitsministerium für zwölf Städte die höchste Hitzewarnung ausgegeben, da die Temperaturen dort ebenfalls über 40 Grad erreichen. Kroatien meldete die höchsten jemals gemessenen Temperaturen an der Adria, und in Serbien wurde ein Rekordstromverbrauch aufgrund der intensiven Nutzung von Klimaanlagen verzeichnet.
In Griechenland wurden umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen. Während der heißesten Tageszeiten sind bestimmte Arbeiten im Freien, wie Bauarbeiten und Lieferdienste, verboten. In Istanbul, wo die Temperaturen zwar mit 34 Grad vergleichsweise niedriger sind, wurde dennoch eine Hitzewarnung herausgegeben. Die Stadt rät insbesondere älteren Menschen, schwangeren Frauen, Kindern und Personen mit gesundheitlichen Problemen, das Haus zwischen 10 und 16 Uhr nicht zu verlassen.
Bulgariens Ministerpräsident Dimitar Glavchev hat die Bürger zu äußerster Vorsicht aufgerufen und betont, dass der Staat bereit ist, zusätzliche Unterstützung zu leisten. Bulgarien hat auch Unterstützungszusagen aus der Tschechischen Republik und Rumänien erhalten. In der Region Stara Zagora besuchte Glavchev die Stelle eines niedergebrannten Hauses und sprach mit Einheimischen und Freiwilligen, die bei der Brandbekämpfung helfen.
Auch in Nordmazedonien wurden aufgrund der Hitzewelle rund 200 Waldbrände registriert. Die Regierung hat den Krisenzustand ausgerufen, um die Brandbekämpfung zu koordinieren. Rumänien und Moldawien kämpfen ebenfalls mit extrem hohen Temperaturen, die diese Woche über 40 Grad erreichten.
Die Hitzewelle wird voraussichtlich am Mittwoch und Donnerstag ihren Höhepunkt erreichen, bevor sie gegen Ende der Woche langsam nachlässt. Während Paris von der Hitzewelle bisher verschont blieb, steigen die Temperaturen auch dort und könnten nach dem Wochenende wieder fallen.
Die derzeitige Situation zeigt die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise auf die Länder Südeuropas und des Balkans. Die Brände und die extreme Hitze bedrohen nicht nur die Natur, sondern auch die Gesundheit und das Leben der Menschen in diesen Regionen. Es bleibt zu hoffen, dass die internationale Zusammenarbeit und die ergriffenen Maßnahmen ausreichen, um die Brände unter Kontrolle zu bringen und weitere Schäden zu verhindern.