Die Entscheidung fiel nach einer Vorwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), der für die Mittagsstunden eine zunehmende Unwettergefahr prognostiziert hatte. Ab dem Nachmittag und bis in die Nacht hinein müsse mit teils schweren Gewittern gerechnet werden, die lokal unwetterartig ausfallen können. Neben heftigem Starkregen und Blitzschlägen werden schwere Sturmböen erwartet.
Martin Sauer, Beauftragter der Stadt Dortmund für die EURO 2024, betonte die Priorität der Sicherheit: „Dortmund hat sich sehr auf eine große Fan-Party mit zehntausenden türkischen und georgischen Fans in der Stadt gefreut und vorbereitet. Die Sicherheit der Fans in unserer Stadt hat für uns aber Priorität.“
Auch die anderen EM-Austragungsstädte in Nordrhein-Westfalen - Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen - haben reagiert und ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche geschlossen. Die Stadt Düsseldorf hatte bereits am Montag angekündigt, ihre Fan Zones am Dienstag nicht zu öffnen.
Der DWD hat für den heutigen Dienstag schwere Unwetter in Nordrhein-Westfalen angekündigt. Bereits am späten Vormittag seien von Westen her Gewitter möglich, die bis in die Nacht zum Mittwoch anhalten könnten. Es drohen Hagel, schwere Sturmböen und Starkregen. Auch vereinzelte Orkanböen bis zu 120 Kilometer pro Stunde und Tornados seien nicht ausgeschlossen. Eine Tiefdruckzone erstreckt sich von Skandinavien und dem Nordmeer bis nach Südwesteuropa und lenkt warme und sehr feuchte Luft nach Nordrhein-Westfalen. „Wir haben eine Luftmasse mit einem hohen Unwetterpotenzial“, erklärte eine Meteorologin des DWD.
Nicht nur Nordrhein-Westfalen, sondern auch andere Bundesländer wie Baden-Württemberg sind von den Unwetterwarnungen betroffen. In Baden-Württemberg soll das Unwetterpotenzial zunehmen, mit abwechselnden Gewittern und Starkregen, teils mit unwetterartigem Charakter. Die Temperaturen könnten bis auf 31 Grad steigen. Der DWD warnt vor Sturmböen bis zu 80 Kilometern pro Stunde und Hagel mit einer Größe bis zu einem Zentimeter, bei stärkeren Unwettern sogar bis zu drei Zentimeter. Auch hier wird mit Sturmböen bis zu 100 Kilometern pro Stunde gerechnet.
Für Mittwoch wird eine Zunahme der Gewitter erwartet, insbesondere in der Schwäbischen Alb und dem baden-württembergischen Norden. Bis zur Nacht sollen sich die Wetterbedingungen im Süden etwas beruhigen, es bleibt jedoch trocken. Der Donnerstag startet wolkig und überwiegend trocken, tagsüber sind jedoch erneut teils kräftige Schauer, Gewitter und Unwetter möglich. Die Temperaturen bleiben zwischen 23 und 29 Grad. Am Freitag wird überwiegend Regen erwartet, teils auch gewittrig verstärkter Starkregen.
Die Sicherheit der Fans steht für die Verantwortlichen in den EM-Austragungsstädten an erster Stelle. Angesichts der extremen Wetterlage haben die Städte Dortmund, Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen entschieden, alle Public-Viewing-Veranstaltungen abzusagen. Die Entscheidung mag enttäuschend für die Fans sein, ist jedoch notwendig, um mögliche Gefahren durch die angekündigten Unwetter zu vermeiden. Der DWD und die Städte appellieren an die Bevölkerung, die Warnungen ernst zu nehmen und sich entsprechend vorsichtig zu verhalten.