"Sie sind kein Opfer", sagte Mehta laut der US-Zeitung "The Washington Post" bei der Urteilsverkündung. "Sie sind nicht das Ziel politischer Verfolgung. Für diesen Sachverhalt sind Sie selbst verantwortlich." Ein Bundesgericht in Washington hatte den 74-Jährigen im September nach einem zweitägigen Prozess in zwei Fällen schuldig gesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Monate Haft gefordert.
Der Wirtschaftswissenschaftler Navarro ist bereits der zweite enge Verbündete Trumps, der wegen Missachtung des Kongresses schuldig gesprochen wurde. Im Juli 2022 war bereits Steve Bannon, einer der Chefstrategen in Trumps Präsidentschaftswahlkampf, wegen Missachtung des Kongresses zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er bleibt jedoch bis zum Ausgang eines Berufungsverfahrens auf freiem Fuß. Es wird erwartet, dass auch Navarro in Berufung geht.
Am 4. März beginnt in Washington der Prozess gegen Trump wegen Wahlverschwörung. Trump war in dem Verfahren Anfang August von der Bundesjustiz wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2020 nachträglich zu kippen und sich damit an der Macht zu halten. Auch von der Justiz des Bundesstaats Georgia ist Trump wegen seiner Versuche angeklagt, das Wahlergebnis von 2020 zu kippen.
Ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump wegen des Sturms auf das Kapitol scheiterte an der fehlenden Zweidrittelmehrheit im Senat. Der Rechtspopulist Trump ist derzeit klarer Favorit für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, der konservativen Republikaner, im November 2024.