Drei Studenten palästinensischer Herkunft im US-Bundesstaat Vermont durch Schüsse schwer verletzt

Drei Studenten mit palästinensischen Wurzeln sind vermutlich Opfer eines Hassverbrechens geworden. Die drei jungen Männer wurden im US-Bundesstaat Vermont auf offener Straße niedergeschossen. Sie wären auf dem Weg zu einer Thanksgiving-Feier gewesen.

Der Polizeichef sagte, der Zustand der beiden Opfer sei stabil; der dritte hat viel schwerere Verletzungen erlitten/MMSInt

Drei junge Männer mit palästinensischen Wurzeln sind im US-Staat Vermont niedergeschossen und verletzt worden. Die Polizei fahnde nach dem Schützen, teilten die Behörden am Sonntag mit. Demnach ereignete sich der Vorfall am Vorabend in Burlington nahe der Universität von Vermont. Die Männer im Alter von 20 Jahren seien auf dem Weg zu einer Thanksgiving-Feier gewesen, als sich ein mit einer Pistole bewaffneter Mann ihnen entgegengestellt habe, erklärte Burlingtons Polizeichef Jon Murad. Ohne ein Wort zu sagen, habe der Verdächtige mehrere Schüsse abgegeben und dann offenbar die Flucht ergriffen.

Zwei der Opfer seien am Oberkörper getroffen worden, eines am Unterkörper. Murad beschrieb den Zustand von zwei der Männer als stabil, der andere habe weitaus schwerere Verletzungen erlitten. Zum Zeitpunkt des Schusswaffenangriffs hätten sie Palästinensertücher getragen. In diesen angespannten Zeiten könne sich niemand diesen Vorfall ansehen und nicht mutmaßen, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt haben könnte, hieß es in einer Erklärung Murads mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas. Fakt sei jedoch, dass die Behörden derzeit nicht so viel wüssten, wie sie es gerne täten. Er ermahnte die Öffentlichkeit daher, keine Schlüsse aus Stellungnahmen unbeteiligter Parteien zu ziehen, die noch weniger wüssten.

Vor der Polizeimitteilung erklärte das amerikanisch-arabische Anti-Diskriminierungskomitee, dass es sich bei den Opfern um amerikanische College-Studenten palästinensischer Herkunft handele. Ein Mann habe sie angebrüllt und belästigt, als sie sich auf Arabisch unterhalten hätten. Dann habe er auf sie gefeuert. US-Präsident Joe Biden wurde über den Angriff informiert, wie das Weiße Haus mitteilte.

Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen setzt eine Belohnung von 10.000 US-Dollar für Hinweise aus, die zu einer Festnahme führen. Die Schießerei erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die USA seit Beginn des Israel-Hamas-Konflikts am 7. Oktober mit einem Anstieg islamfeindlicher und antisemitischer Vorfälle zu kämpfen haben, darunter gewalttätige Übergriffe und rasistische Angriffe in den sozialen Medien. Der Senator von Vermont und ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders verurteilte die jüngste Gewalt.

Mitte Oktober hatte es bereits eine ähnliche Tat gegeben: Damals griff ein 71-jähriger Mann im US-Bundesstaat Illinois einen sechsjährigen Jungen mit einem Messer an und tötete ihn. Seine 32-jährige Mutter wurde schwer verletzt. Auch in diesem Zusammenhang geht die Polizei von einem Hassverbrechen gegen Muslime aus, das in Verbindung mit dem Gazakonflikt steht.

dp/pcl

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