Auch Schmyhal selbst aktualisierte seine Telegram-Mitteilung am Abend und stellte mit Blick auf die Piloten klar: "Die erste Gruppe ist bereits ausgewählt worden, sich in Großbritannien ausbilden zu lassen." Ihnat führte gegenüber "Ukrajinska Prawda" weiter aus, es gehe um eine Ausbildung in verschiedenen Stufen von Fachkräften, darunter Luftfahrtingenieure, die Flugzeuge täglich warten müssten, und Offiziere, die die Gefechtskontrolle hätten. Es gehe nicht nur um Piloten, sagte Ihnat.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt immer wieder von einer "Kampfjet-Koalition" gesprochen, an der sich mehrere Staaten beteiligen. Die Ukraine erhofft sich eine Lieferung von 48 Kampfjets des US-Typs F-16, um im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg die Hoheit über ihren Luftraum wiederzuerlangen. Die ukrainischen Truppen passten sich den Nato-Standards an, sagte Schmyhal. Das Land strebt eine Mitgliedschaft in dem Militärbündnis an. Bei seinem Treffen mit Cleverly forderte der Regierungschef auch schärfere Sanktionen gegen Russland. "Das wird die russische Kriegsmaschinerie ausbluten", sagte er.
Schmyhal lobte - wie zuvor auch Kiews Außenminister Dmytro Kuleba - bei dem Treffen mit Cleverly, dass London noch in diesem Monat eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine organisiere. Davon erhoffe man sich insbesondere Ressourcen für den Wiederaufbau. Cleverly, der im Kurznachrichtendienst Twitter auch ein Foto von seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte, teilte mit: "Die Ukraine kann auf unsere Unterstützung zählen. So lange, wie es nötig sein wird".
Großbritannien gehört mit den USA und Deutschland zu den größten Unterstützern der Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion. Das Land hat als erstes auch Raketen mit größerer Reichweite an die Ukraine geliefert.
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