
Nach Angaben des Innenministeriums suchte die Polizei nach den geflohenen Fahrern des Lastwagens. Bulgarien liegt an einer Route, die von Migranten aus dem Nahen Osten und Afghanistan genutzt wird, um in die EU einzureisen. Die meisten bleiben nicht im Land, sondern versuchen, in andere Länder Westeuropas weiterzuziehen, wobei sie oft ausgeklügelte Schmugglernetzwerke nutzen. Im Jahr 2015 wurden drei bulgarische Lkw-Fahrer festgenommen und später wegen des Todes von 71 Menschen angeklagt, die neben einer österreichischen Autobahn tot aufgefunden wurden.
Im Dezember wurde Bulgarien von Österreich und den Niederlanden wegen Sicherheits- und Rechtsstaatlichkeitsbedenken daran gehindert, in die passfreie Schengen-Zone der EU einzutreten. Der von Bulgarien angestrebte Beitritt zur Euro-Zone verschiebt sich unterdessen voraussichtlich um ein Jahr auf 2025. "Bulgarien bleibt zurück bei der Verabschiedung der entsprechenden Gesetzgebung", sagte die geschäftsführende Finanzministerin Rossiza Welkowa am Freitag in Sofia. Wegen Versäumnissen bei seiner Vorbereitung werde Bulgarien keinen Konvergenz-Bericht Ende Februar einreichen. Das Balkanland ist seit 2007 EU-Mitglied.
Der neue Zieltermin für die Einführung des Euro in dem südöstlichen EU-Land sei nun der 1. Januar 2025, sagte die Ministerin. Ein früherer Termin sei aber nicht ausgeschlossen. Die für die Euro-Einführung notwendigen Gesetze konnten nicht rechtzeitig verabschiedet werden, da das Parlament in Sofia angesichts einer Neuwahl am 2. April aufgelöst wurde. Zwei internationale Ratingagenturen stellten bereits den ursprünglich für Anfang 2024 geplanten Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone unter anderem wegen der hohen Inflationsrate infrage. In Bulgarien lag die Jahresinflation 2022 amtlichen Angaben zufolge bei 15,3 Prozent.
Finanzministerin Welkowa befürchtet nun, dass der unklare Zeitrahmen zur Euro-Einführung die Kreditwürdigkeit Bulgariens verschlechtern wird.
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