Davor hatte der ehemalige Präsident Evo Morales die Position der Regierung kritisiert und den Abbruch der Beziehungen zu Israel verlangt. Israel und Bolivien hatten erst im Jahr 2020 die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden Länder beschlossen. Morales hatte die Beziehungen davor 2009 wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen abgebrochen.
Gleichzeitig beorderten Chile und Kolumbien ihre Botschafter für Konsultationen zurück. "Chile verurteilt die Militäroperation im Gazastreifen auf das Schärfste und stellt mit großer Besorgnis fest, dass dieser Einsatz, der eine kollektive Bestrafung der palästinensischen Zivilbevölkerung darstellt, die grundlegenden Normen des Völkerrechts nicht einhält", hieß es in einer Mitteilung des chilenischen Außenministeriums.
Kolumbiens Präsident Gustavo Petro schrieb auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter: "Ich habe mich dazu entschieden, unsere Botschafterin in Israel zu einer Besprechung zurückzubeordern. Wenn Israel das Massaker am palästinensischen Volk nicht beendet, können wir nicht mehr dort sein."
Die linken Regierungen in Lateinamerika stehen der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern traditionell kritisch gegenüber. Kolumbiens Staatschef Petro hatte bei X die israelischen Angriffe im Gazastreifen nach den Attacken der palästinensischen Terrorgruppe Hamas in Israel bereits mehrfach verurteilt.
Der ehemalige Guerillero hatte dabei das Vorgehen der israelischen Streitkräfte mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit dem Vernichtungslager Auschwitz und dem Warschauer Ghetto verglichen. Daraufhin kündigte Israel an, seine Exporte an Kolumbien im Sicherheitsbereich einzustellen.