Während der Hochlaufphase rechne man in den kommenden drei Monaten mit etwa zwei Tankeranläufen pro Monat. Danach liegt das Ziel laut Knabe bei einem Tanker pro Woche. "Die Auswahl der Quelle obliegt unseren Kunden. Wir erfahren davon immer nur kurz vorher."
Ob das nun aus den USA gelieferte LNG mittels Fracking gewonnen wurde, ist dem Unternehmen laut früheren Angaben nicht bekannt. Mitte Januar hatte die Deutsche Regas noch erklärt, Verträge mit langfristig gebundenen Lieferanten sähen keine Lieferungen aus den USA oder Russland vor. Das habe sich allerdings nur auf vorläufige Vereinbarungen für die Inbetriebnahmephase bezogen, hatte Knabe Anfang der Woche erklärt.
Man befinde sich mittlerweile schon im Dauerbetrieb und die Lieferanten hätten somit weitgehend freie Hand. Die Zusicherung seitens der langfristig gebundenen Lieferanten, dass es sich nicht um russisches Gas handele, habe aber Bestand.
Franz-Robert Liskow, Chef der CDU-Fraktion im Schweriner Landtag, zeigte sich erstaunt angesichts der aus seiner Sicht widersprüchlichen Angaben. "Am Ende ist entscheidend, dass Deutschland eine gesicherte, preisgünstige Gasversorgung hat", teilte er weiter mit. "Wenn die USA als Lieferant einspringen habe ich damit kein Problem."
LNG aus den USA steht wegen der Gewinnung mittels Fracking in der Kritik. Dabei wird Gas oder Öl mit Hilfe von Druck und Flüssigkeiten aus Gesteinsschichten herausgeholt, was Gefahren für die Umwelt bergen kann. Die Methode ist in Deutschland verboten. Energielieferungen aus Russland werden als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine teilweise boykottiert.
Die "Cool Voyager" war laut Schiffsortungsdiensten im Internet Mitte Januar von der Golfküste des US-Bundesstaates Louisiana aus gestartet und hat nach früheren Angaben rund 155.000 Kubikmeter LNG geladen. Von der "Seapeak Hispania" transportieren kleinere Shuttle-Schiffe das LNG durch den flachen Greifswalder Bodden zum eigentlichen Terminal im Industriehafen in Lubmin. Mitte Januar hatten die Betreiber die Betriebsgenehmigung erhalten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Terminal symbolisch eröffnet.
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