"Und das ist uns auch gelungen", sagte sie. "Wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegen, haben die Beschäftigten keine Angst, den Ausstand bis ins Weihnachtsgeschäft fortzusetzen." Die zentrale Kundgebung hatte Verdi gezielt nach Osnabrück gelegt. Wegen des Feiertages Allerheiligen in Nordrhein-Westfalen wurden am Mittwoch besonders viele Kunden aus dem Nachbarbundesland in der grenznahen Stadt erwartet. Geschlossene Läden oder längere Schlangen an den Kassen habe es aber trotz der Verdi-Aktion in der Osnabrücker Innenstadt nicht gegeben, hieß es beim Handels- und Dienstleistungsverband Osnabrück-Emsland.
In der seit Monaten laufenden Tarifrunde fordert die Gewerkschaft für 330.000 Beschäftigte im niedersächsischen Einzelhandel und 28.000 in Bremen 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde, mindestens aber ein Entgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Für den Groß- und Außenhandel fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung um 13 Prozent, mindestens um 400 Euro.
Die Arbeitgeber verweisen auf die weiterhin angespannte Lage für den Handel. Angesichts des festgefahrenen Konflikts hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) den Unternehmen empfohlen, die Entgelte schon vor einem offiziellen Abschluss freiwillig um 5,3 Prozent zu erhöhen. Verdi weist das als zu niedrig zurück. Das gleiche nicht einmal die Inflation aus, sagte Gatz.