Aufgrund der gefährlichen Bedingungen im Schwarzen Meer sei Russland gezwungen gewesen, seine Marineschiffe und Raketenträger zurückzuziehen, hieß es unter Berufung auf die ukrainische Marine. Ein russischer Militärblogger habe zudem vor einer erhöhten Gefahr durch Seeminen gewarnt, da der Sturm Minen im gesamten nordwestlichen Schwarzen Meer verstreut habe. Der Sturm habe auch Eisenbahnlinien beschädigt, was die Logistik der russischen Streitkräfte auf der besetzten Krim und in der Südukraine beinträchtigen könne.
Die ukrainischen Truppen hätten die schlechten Sichtverhältnisse genutzt, um ihre Stellungen am östlichen Ufer des Flusses Dnipro zu festigen, hieß es unter Berufung auf russische Militärblogger. Es sei zu erwarten, dass beide Seiten im Winter wegen der erschwerten Bedingungen und mangelnden Möglichkeiten etwa bei der Luftaufklärung den Fokus verstärkt auf Bodenoperationen legen.
Am Dienstagmorgen waren auf der Krimhalbinsel noch immer fast 100.000 Menschen ohne Strom und einige noch immer ohne Wasserversorgung, sagte der von Russland eingesetzte Gouverneur und gab bekannt, dass in mehreren Regionen immer noch der Ausnahmezustand herrschte. Die Krim, die 2014 von Russland von der Ukraine annektiert wurde, ist ein wichtiger militärischer und logistischer Knotenpunkt für Russland. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete, dass für heute auf der Krim, im Süden Russlands und in Teilen im Nordwesten Russlands Windgeschwindigkeiten von 100 km/h prognostiziert wurden.
Russische Truppen sind bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung dagegen weiter auf die umkämpfte Stadt Awdijiwka im Osten des Landes vorgerückt. Russische Einheiten hätten in den vergangenen Tagen weitere kleinere Vorstöße gemacht bei ihrem Versuch, die Stadt mit einer Zangenbewegung zu umzingeln, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Seit Anfang Oktober seien die Russen hier bis zu zwei Kilometer weit vorgerückt.
"Obwohl bescheiden, bedeuten diese Fortschritte die größten russischen Geländegewinne seit Frühling 2023", hieß es in London weiter. "Sie haben die beteiligten Einheiten Tausende Opfer gekostet." Die Russen nähern sich demnach beständig einem Industriekomplex, in dem der Brennstoff Koks und verschiedene Chemikalien hergestellt werden und der eine der Hauptverteidigungspositionen der Ukrainer ist. Die Ukraine habe aber weiterhin die Kontrolle über einen etwa sieben Kilometer breiten Korridor, über den sie die Stadt versorge.