Im Rahmen des vorgeschlagenen Abkommens würde die Hamas ein Dutzend zivile Geiseln freilassen, die meisten von ihnen mit ausländischen Pässen. Zudem solle den Vermittlern eine vollständige Liste mit den Namen aller Geiseln in den Händen der Hamas vorgelegt werden, sagten die Gewährsleute. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz soll die Geiseln besuchen können.
Die Vereinbarung würde die Lieferung von mehr Hilfsgütern und einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen ermöglichen, um die dort festsitzenden Zivilisten zu unterstützen. Den Angaben der Gewährsleute zufolge wird das Abkommen von Katar, Ägypten und den Vereinigten Staaten vermittelt. Einer von ihnen sagte, die Einzelheiten würden in dieser Woche in Kairo mit dem CIA-Chef und einer israelischen Delegation diskutiert. Die Vermittler arbeiteten derzeit an einem Vertragsentwurf.
Von amerikanischer Seite verlautete, die Regierung von US-Präsident Joe Biden habe keinen konkreten Zeitrahmen für eine Pause der israelischen Militäreinsätze vorgeschlagen. Sie habe aber angeregt, dass Israel die Dauer einer Pause an die Freilassung einer bestimmten Anzahl von Geiseln knüpft. Wenn eine Einigung erzielt und die Vereinbarung erfolgreich umgesetzt werden könne, dann könne dieselbe Formel für weitere Feuerpausen und Freilassungen erneut angewandt werden.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, jede vorübergehende Waffenruhe müsse mit der Freilassung der Geiseln einhergehen, die von der Hamas während ihres Angriffs auf den Süden Israels am 7. Oktober gefangen genommen wurden. Nach israelischen Angaben werden derzeit rund 240 Menschen, sowohl Israelis als auch Menschen mit ausländischen Pässen, im Gazastreifen festgehalten. Seit Beginn des Krieges gelangen Hilfsgüter nur in begrenzten Mengen in das Küstengebiet, Treibstofflieferungen unterband Israel.