Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein "völlig unzureichendes Angebot" vorgelegt. Dieses Angebot sei "breit in den Betrieben diskutiert und dabei als unzureichend und spalterisch kritisiert" worden, erklärte die Gewerkschaft. Konkret bemängelt worden sei unter anderem, dass das Angebot im ersten Jahr eine durchschnittliche Erhöhung von weniger als zwei Prozent vorsehe. Darüber hinaus sollten Beschäftigte außerhalb der Lufthansa Technik eine geringere Inflationsausgleichsprämie erhalten.
"Schon heute haben die Beschäftigten bei der Lufthansa rund zehn Prozent weniger in der Tasche als noch vor drei Jahren. Trotz Rekordgewinnen soll sich diese Situation mit dem Angebot der Arbeitgeber weiter verschlimmern. Darauf und auch auf den Spaltungsversuch geben die Beschäftigten jetzt eine klare Antwort", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Mit dem ganztägigen Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, in der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Februar ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen. Da das gesamte Bodenpersonal von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen ist, wird es laut Verdi voraussichtlich "zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen".
"Dieser Streik wäre unnötig, wenn Lufthansa den Bodenbeschäftigten die gleichen Erhöhungen zugestehen würde wie anderen Beschäftigtengruppen im Konzern. Dazu gab es am Verhandlungstisch jedoch keine Bereitschaft", erklärte Reschinsky. "Wir hoffen deshalb auf das Verständnis der Passagiere, denn auch sie wünschen sich, wie die Beschäftigten, ein Ende des Personalmangels und einen besseren Service. Dafür werden aber attraktivere Arbeitsbedingungen benötigt. Sollte die Lufthansa das nach diesem ersten Warnstreik nicht einsehen, dann sind die Beschäftigten auch zu längeren Streiks bereit."
Verdi fordert mit Verweis auf Rekordgewinne der Lufthansa sowie der Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird zudem eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro gefordert. Darüber hinaus soll die Schichtarbeit aufgewertet werden.