Premierminister Sunak hat die Bekämpfung der irregulären Migration zu einem zentralen Thema seines Wahlkampfs vor der Parlamentswahl am 4. Juli gemacht. Mit strengen Gesetzen will der konservative Regierungschef die Überfahrten unterbinden. Ein Kernstück seiner Politik sieht vor, dass alle Migranten, die ohne die notwendigen Papiere im Vereinigten Königreich ankommen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abgeschoben werden sollen. Dort müssen sie Asyl beantragen, eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen.
Diese umstrittene Politik steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Menschenrechtsorganisationen und politische Gegner kritisieren die Pläne scharf, und es ist fraglich, ob sie tatsächlich umgesetzt werden können. Die sozialdemokratische Labour-Partei, die Umfragen zufolge gute Chancen auf einen Wahlsieg hat, hat bereits angekündigt, die Ruanda-Politik abzuschaffen, falls sie an die Macht kommt.
Im Jahr 2022 kamen insgesamt 45.774 irreguläre Migranten in Großbritannien an. Obwohl die Zahl im vergangenen Jahr um etwa ein Drittel sank, betrachten Kritiker die aktuellen Maßnahmen als unzureichend. Sie sehen sich durch die neuesten Zahlen bestätigt und fordern wirksamere Lösungen.
Die steigenden Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen, vor denen Großbritannien im Umgang mit irregulärer Migration steht. Trotz verstärkter Patrouillen und engerer Zusammenarbeit mit Frankreich bleibt der Ärmelkanal eine bevorzugte Route für Migranten, die hoffen, im Vereinigten Königreich ein besseres Leben zu finden.
Premierminister Sunak steht nun unter Druck, seine Versprechen zu erfüllen und wirksam gegen die steigenden Zahlen vorzugehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, sowohl für seine politische Zukunft als auch für die vielen Menschen, die weiterhin die gefährliche Überfahrt wagen.