Puigdemont, der nach Belgien geflohen war, um einer Verhaftung zu entgehen, kann nun nach Spanien zurückkehren. Weitere Begünstigte sind Schulleiter, Beamte, Feuerwehrleute und Polizisten, die in die Ereignisse rund um die Referenden involviert waren.
Die Amnestie hat heftige Debatten und Proteste ausgelöst, besonders seitens der konservativen Volkspartei (PP) und der rechtsextremen Vox, die Sánchez Zynismus und Machtgier vorwerfen. Eine Umfrage zeigte, dass 70 Prozent der Spanier, einschließlich einer Mehrheit der PSOE-Wähler, gegen die Amnestie sind. Sánchez argumentiert jedoch, dass die Amnestie zur Versöhnung zwischen Katalonien und dem Rest Spaniens beiträgt und politische Spannungen abbauen soll.
Die Verabschiedung des Gesetzes erfolgte trotz Widerstands und Protesten, und es wird erwartet, dass das Gesetz vor Gericht angefochten wird. Der Vorsitzende der PP, Alberto Núñez Feijóo, kritisierte das Gesetz scharf und beschuldigte Sánchez, die Verbrechen der Separatisten zu tilgen, um Premierminister zu bleiben. Sánchez hingegen betont, dass Vergebung und Koexistenz der Weg zu einem geeinteren Spanien sind.
Das Gesetz könnte weiterhin politische und juristische Herausforderungen mit sich bringen, da es von den Gerichten individuell angewandt und überprüft werden muss. Trotz des politischen Risikos hat Sánchez bei den jüngsten Wahlen in Katalonien Erfolge erzielt, wo die katalanische Sozialistische Partei die meisten Stimmen gewann.