Am Neujahrstag sei der Verteidigungsminister dann wegen Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert worden, unter anderem mit Übelkeit sowie starken Bauch-, Hüft- und Beinschmerzen. Bei einer ersten Untersuchung sei eine Harnwegsinfektion festgestellt worden. Am 2. Januar sei er auf die Intensivstation verlegt worden. Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum sorgten der Klinik zufolge für Probleme.
Mittlerweile sei die Infektion abgeklungen. Austin mache Fortschritte und es sei "eine vollständige Genesung" zu erwarten, dies könne aber ein langer Prozess sein. "Während dieses Aufenthalts hat Minister Austin nie das Bewusstsein verloren und wurde nie einer Vollnarkose unterzogen", so das Krankenhaus.
Das Pentagon war wegen seiner Informationspolitik in die Kritik geraten. Es hatte nicht nur sehr verspätet über den Klinikaufenthalt informiert, sondern hielt sich auch mit Details zurück. Das Pentagon machte zunächst keine Angaben dazu, was für ein Eingriff Komplikationen ausgelöst hatte und welche Behandlung nötig war.
Es ist in den USA üblich, dass die Öffentlichkeit sehr genau über den Gesundheitszustand ihrer Top-Politiker informiert wird. Dass gerade der Verteidigungsminister angesichts der Lage im Nahen Osten mehrere Tage unbemerkt im Krankenhaus verbrachte, stieß auf großes Unverständnis. Der Pentagon-Sprecher hatte auf Nachfrage eingeräumt, dass das Weiße Haus nicht über den ursprünglichen Eingriff informiert worden sei.
Inzwischen hat das Weiße Haus die Richtlinien bezüglich Ausfällen von Ministerinnen und Ministern verschärft. Der Stabschef von US-Präsident Joe Biden, Jeff Zients, teilte den Kabinettsmitgliedern in einer Nachricht am Dienstag mit, dass sie bis Freitag bereits vorhandene Regelungen für den Fall eines Ausfalls einer Ministeriumsleitung vorlegen müssen. Er fordert, dass sein Büro informiert wird, wenn Minister ihre Amtspflichten nicht erfüllen können.