Nach Schätzungen des US Bureau of Land Management bedeutet dies, dass es während seiner 30-jährigen Lebensdauer bis zu 278 Millionen Tonnen CO2 erzeugen wird – das entspricht der Zunahme von zwei Millionen Autos auf US-Straßen pro Jahr. CO2 ist eine Einheit, mit der die Klimawirkung aller Treibhausgase zusammen ausgedrückt wird, als ob sie alle als Kohlendioxid emittiert würden. Die Genehmigung vom Montag erfolgt einen Tag, nachdem die Biden-Regierung Öl- und Gasbohrungen auf 4 Millionen Hektar in Alaska und im Arktischen Ozean begrenzt hat, eine Art Kompromiss mit Anti-Willow-Aktivisten.
Die meisten Umweltschützer kaufen diesen Kompromiss nicht ab. Willow ist auch zutiefst politisch. Mit einer Präsidentschaftswahl in 18 Monaten möchte Biden unbedingt als Zentrist angesehen werden, der sich Sorgen um die Gasversorgung und die Preise für US-Bürger macht. Doch indem er dem Bohren grünes Licht gibt, riskiert er nun die Unterstützung vieler junger Menschen, die ihn 2020 zahlreich gewählt haben. Umweltschützer hatten argumentiert, Willow widerspreche den Zusagen von Präsident Biden, beim Klimaschutz eine Führungsrolle zu übernehmen. Mehr als eine Million Protestbriefe wurden an das Weiße Haus geschrieben, und eine Petition von Change.org, in der Willow gestoppt werden soll, erhielt mehr als drei Millionen Unterschriften.
Nach Angaben von Conoco Phillips wird das Projekt in der Bauphase 2500 und langfristig 300 Arbeitsplätze schaffen. Das Unternehmen rechnet mit einer Fördermenge von 180.000 Barrel Öl pro Tag. Dem Staat und der Region soll das Projekt Milliarden an Einnahmen durch Steuern und Lizenzgebühren bringen, weshalb es auch in der Region Unterstützung genießt. Umweltgruppen weisen hingegen auf Schäden für Umwelt und Klima hin, die bei der Erdölbohrung entstehen. Es wird mit Klagen gerechnet.
dp/fa