Allerdings ist Coinbase-Chef Brian Armstrong schon länger im Clinch mit der SEC. So macht der Firmenblog des US-Unternehmens mit einem Beitrag vom März auf, dessen Überschrift lautet: "Wir fragten die SEC nach vernünftigen Kryptoregeln für Amerikaner. Stattdessen bekamen wir juristische Drohungen." SEC-Chef Gary Gensler hat sich den häufig als zu lasch reguliert kritisierten Markt für Digitalwährungen zum Steckenpferd gemacht. Spätestens seit dem spektakulären Kollaps des Branchenriesen FTX von US-Jungunternehmer Sam Bankman-Fried - dem wegen Betrugsvorwürfen eine lange Haftstrafe droht - steht die SEC unter hohem Druck, die Zügel zu straffen.
Mit der Klage gegen Coinbase verschärft die Behörde ihre Gangart nun weiter. Am Vortag hatte die SEC bereits Klage gegen den Betreiber der weltgrößten Krypto-Handelsplattform Binance eingereicht. Gensler warf Binance sowie Firmengründer und Chef Changpeng Zhao Täuschungen, Interessenkonflikte, Offenlegungsversäumnisse und kalkuliertes Hintergehen von Gesetzen vor. So seien Investoren etwa hinsichtlich der Risikokontrollen und Handelsvolumen in die Irre geführt worden.
Binance teilte mit, die Anschuldigungen der SEC ernst zu nehmen. Das Unternehmen kündigte jedoch zugleich an, sich energisch zu verteidigen. Binance habe bei den Ermittlungen aktiv kooperiert. Dass die Behörde trotzdem Klage eingereicht habe, sei entmutigend. "Die Aktionen der SEC untergraben Amerikas Rolle als globales Zentrum für finanzielle Innovationen und Führung", hieß es in dem Statement weiter. Bitcoin, Ether und andere Digitalwährungen reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Klagen der SEC. Die Aktie von Coinbase brach am Dienstag zeitweise um fast 20 Prozent ein.
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