Am frühen Freitagmorgen ereignete sich in Zentralnepal eine verheerende Naturkatastrophe. Ein schwerer Erdrutsch erfasste zwei Passagierbusse mit mindestens 60 Personen an Bord und riss sie in den Hochwasser führenden Trishuli-Fluss. Nur drei Menschen konnten sich schwimmend in Sicherheit bringen.
Die beiden Busse befanden sich auf der Hauptverkehrsstraße, die Kathmandu mit dem Süden Nepals verbindet, als sie gegen 3 Uhr morgens in der Nähe von Simaltal, etwa 120 Kilometer westlich von Kathmandu, von einem Erdrutsch erfasst wurden. Der Erdrutsch riss die Fahrzeuge von der Straße und schleuderte sie in den reißenden Trishuli-Fluss. Die schweren Monsunregenfälle der letzten Tage haben die Wasserstraßen anschwellen lassen und das Wasser trübe braun gefärbt, was die Sichtverhältnisse und somit die Rettungsbemühungen erheblich erschwert.
Trotz der widrigen Umstände setzen die Rettungskräfte ihre Suche unermüdlich fort. Weitere Erdrutsche haben jedoch die Zufahrtswege in das Gebiet blockiert, sodass zusätzliche Rettungskräfte und Sicherheitskräfte entsandt werden mussten. Polizei und Armeeangehörige suchen mit Schlauchbooten und Taucherausrüstung nach den vermissten Bussen. Bis zum späten Morgen blieb die Suche jedoch erfolglos, da die Busse wahrscheinlich unter Wasser lagen und flussabwärts getrieben wurden.
Die drei Überlebenden des Unglücks werden derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Berichten zufolge sprangen sie aus den Bussen und schwammen ans Ufer, wo sie von Einheimischen gefunden und in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht wurden. Ihre Berichte sind die einzigen Hinweise auf das Schicksal der restlichen Passagiere.
Während die Rettungskräfte nach den vermissten Bussen suchten, ereignete sich ein weiterer Erdrutsch, der einen dritten Bus auf derselben Autobahn traf. Der Fahrer dieses Busses kam ums Leben, doch es ist unklar, ob es noch weitere Opfer gibt. Die andauernden Regenfälle verschärfen die Situation und machen das Gebiet extrem gefährlich.
Nepals Premierminister Pushpa Kamal Dahal drückte seine tiefe Trauer über die Ereignisse aus und äußerte seine Besorgnis über die verheerenden Auswirkungen der jüngsten Überschwemmungen und Erdrutsche. In einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X erklärte er, dass mehrere Regierungsbehörden in die Such- und Rettungsaktionen eingebunden sind und alles Mögliche tun, um die Vermissten zu finden.
Die Monsunzeit in Nepal dauert von Juni bis September und bringt jedes Jahr heftige Regenfälle mit sich, die in dem gebirgigen Himalaya-Staat häufig Erdrutsche auslösen. Seit vergangener Woche sind mindestens 80 Menschen in Nepal durch Erdrutsche und Überschwemmungen ums Leben gekommen, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde mitteilte.
Trotz der zerstörerischen Auswirkungen ist der Monsunregen für die Landwirtschaft in Nepal lebenswichtig. Die intensiven Regenfälle versorgen die Felder mit dem nötigen Wasser, um die Ernte zu sichern, und spielen eine entscheidende Rolle im Leben der 30 Millionen Einwohner des Landes. Doch die Risiken, die mit dieser Jahreszeit einhergehen, sind erheblich, und die aktuellen Ereignisse verdeutlichen die Herausforderungen, denen Nepal in der Monsunzeit gegenübersteht.
Die Tragödie von Simaltal ist ein weiteres Beispiel für die verheerenden Auswirkungen von Naturkatastrophen in Nepal. Während die Rettungskräfte weiterhin nach den vermissten Passagieren suchen, bleibt die Hoffnung auf weitere Überlebende gering. Die Regierung und internationale Gemeinschaft stehen vor der Herausforderung, sowohl kurzfristige Rettungsaktionen als auch langfristige Maßnahmen zur Risikominderung zu koordinieren, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.