In Island ereignete sich ein tragischer Unfall, als eine Eishöhle im Gletscher Breidamerkurjökull teilweise einstürzte. Eine Touristengruppe, die aus 25 Personen unterschiedlicher Nationalitäten bestand, war gerade dabei, die Eishöhlen im Rahmen einer geführten Tour zu erkunden, als das Unglück passierte. Dabei wurden vier Menschen von herabstürzendem Eis getroffen, was schwere Folgen hatte.
Die isländische Polizei teilte mit, dass der Notruf am Sonntagnachmittag, kurz vor 15 Uhr, einging. Trotz des schnellen Einsatzes der Rettungskräfte konnte ein Tourist noch am Unfallort seinen Verletzungen nicht mehr erliegen. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt und mussten notärztlich versorgt werden. Einer der Verletzten wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Reykjavik geflogen und befindet sich Berichten zufolge in einem stabilen Zustand .
Rund 100 Rettungskräfte, darunter spezialisierte Höhlenretter, wurden umgehend mobilisiert, um die beiden noch vermissten Personen zu suchen. Auch Hubschrauber der isländischen Küstenwache wurden zur Unterstützung entsandt. Die Rettungsarbeiten gestalten sich jedoch als äußerst schwierig, da das Gelände auf dem Gletscher sehr zerklüftet ist und schweres Bergungsgerät nicht eingesetzt werden kann. Laut dem leitenden Polizisten Sveinn Kristján Rúnarsson müssen die Rettungskräfte „mehr oder weniger komplett mit der Hand“ arbeiten. Das Eis muss größtenteils manuell mit Kettensägen durchgeschnitten werden .
Die Suche nach den Vermissten dauerte den ganzen Nachmittag bis in den Abend hinein. Aufgrund der gefährlichen Bedingungen und der Dunkelheit musste der Einsatz jedoch unterbrochen werden, soll aber am nächsten Morgen fortgesetzt werden .
Der Breidamerkurjökull ist ein Ausläufer des berühmten Vatnajökull-Gletschers, der im Südosten Islands liegt und zur Gletscherlagune Jökulsarlon führt, einer der bekanntesten Touristenattraktionen des Landes. Die Eishöhlen in dieser Region sind ein beliebtes Ziel für geführte Touren, vor allem in den Wintermonaten, wenn die Eisformationen besonders beeindruckend sind. Aufgrund des instabilen Klimas und der dynamischen Natur des Gletschers können jedoch immer wieder gefährliche Situationen entstehen.
Interessanterweise war die Eishöhle, die teilweise einstürzte, relativ flach und erstreckte sich nur drei bis fünf Meter tief ins Eis. Ein Tourist, der kurz vor dem Einsturz die Höhle besichtigt hatte, berichtete später, dass er erst bei seiner Rückkehr ins Hotel von dem Unglück erfuhr .
Dieser tragische Vorfall unterstreicht die Gefahren, die mit dem Besuch von Eishöhlen in Island verbunden sein können. Trotz der Faszination, die diese Naturwunder auf Touristen ausüben, birgt das Betreten solcher Höhlen erhebliche Risiken. Die laufenden Rettungsbemühungen und die schwierigen Bedingungen verdeutlichen die Herausforderungen, denen die Einsatzkräfte gegenüberstehen. Es bleibt zu hoffen, dass die vermissten Personen wohlbehalten gefunden werden können und dass zukünftige Touren noch sorgfältiger vorbereitet und durchgeführt werden, um solche Tragödien zu verhindern.
Quellen: Associated Press, Agence France-Presse, Visir.is