Allerdings bestehe bei Frontex auch ein Bedarf "an externen Experten" für längerfristige Abordnungen. Auch in anderen Ländern waren Thüringer Polizisten in der jüngeren Vergangenheit unterwegs. Frontex ist für den Schutz der europäischen Außengrenzen verantwortlich. Flüchtlingsaktivisten werfen der Behörde vor, übermäßig hart oder sogar mit illegalen Methoden gegen Menschen vorzugehen, die als Flüchtlinge nach Europa kommen wollen.
Bilay sagte, er sehe den Einsatz Thüringer Polizisten bei Frontex wegen der Vorwürfe gegen die Behörde kritisch. Im Freistaat gebe es zu wenige Polizisten "auf den Straßen", sodass die vorhandenen Beamten nicht zu Frontex abgeordnet werden könnten. Thüringen sollte "aus grundsätzlichen Beweggründen eine Teilnahme an Frontex-Missionen unterlassen, bis alle Vorwürfe restlos geklärt sind", forderte Bilay. Auch in den Jahren 2018 bis 2021 waren mehrere Landes-Polizisten an Frontex-Einsätzen beteiligt. Allein 2018 wurden zwölf Thüringer Polizisten nach Italien, Griechenland, Bulgarien und Spanien geschickt.
Einige wenige Vollzugsbeamte der Thüringer Polizei beteiligten sich zudem an der deutschen Polizeimission in Afghanistan. Zwischen 2018 und 2020 nahmen drei Polizisten an dieser Mission teil, die das Ziel hatte, afghanische Sicherheitskräfte auszubilden. Seit die Taliban 2021 die Macht in Afghanistan übernommen haben, ist die Mission beendet. Zudem waren Thüringer Polizisten in der jüngeren Vergangenheit auch in Georgien im Einsatz.
Verletzt wurden Thüringer Polizisten bei ihren Einsätzen im Ausland den Angaben zufolge nicht. Unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus den Einsätzen würden sie durch den polizeiärztlichen Dienst auf etwaige gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie Störungen psychischer Art untersucht, hieß es.
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