Horner habe ein bisschen Medienaufmerksamkeit haben wollen, indem er den Namen von Hamilton nenne, sagte Wolff bei Sky weiter. "Wenn er das braucht, dann soll er das machen", betonte der sichtlich genervte Boss des deutschen Werksteams, für das Hamilton seit 2013 fährt. Seinen Vertrag hatte er im August dieses Jahres bis Ende 2025 verlängert. Horner hatte in der britischen "Daily Mail" gesagt, dass es im Laufe der Jahre mehrere Gespräche über einen möglichen Wechsel von Hamilton gegeben habe. "Sie haben ein paar Mal angefragt. Zuletzt gab es eine Anfrage, ob Interesse bestehen würde, Anfang des Jahres."
Auch über angeblich ernsthafte Gespräche von Lewis Hamilton mit Ferrari-Chef John Elkann hatte Horner gesprochen. Der Eindruck entstand, dass Hamilton vor seiner neuen Unterschrift die Lage bei der Konkurrenz ausgelotet hätte. Im Fahrerlager von Abu Dhabi präzisierte Horner dann, mit wem er Kontakt gehabt hatte: Mit Hamiltons Vater Anthony. In der offiziellen Pressekonferenz spielte er das Thema dabei herunter und demonstrierte seine Verwunderung über die Auswirkungen seiner Aussagen.
Er betonte zudem, dass es nie ernsthafte Gespräche mit Lewis Hamilton gegeben habe. Es sei ja gar kein Platz frei bei Red Bull. Horners Erklärung ist die jüngste in einer Reihe von Ansprüchen und Gegenansprüchen zwischen Hamilton und Red Bull im Vorfeld des Großen Preises von Abu Dhabi an diesem Wochenende. Hamilton hatte bestritten, dass er oder seine Vertreter Kontakt zu Horner oder Red Bull aufgenommen hätten, bevor er im August einen neuen Vertrag mit Mercedes unterzeichnete.
Hamilton wurde zu Beginn seiner Karriere von seinem Vater geleitet, hat seine Vertragsangelegenheiten und Verhandlungen seitdem jedoch selbst geregelt. Er hat seit Saudi-Arabien im Jahr 2021 kein Rennen mehr in einem Mercedes gewonnen, der in den letzten beiden Saisons deutlich hinter der Pace des Red Bull zurückblieb.
Kollege Wolff stellte dann selber klar: Anthony Hamilton sei seit 2010 nicht mehr involviert ins Management des siebenmaligen Weltmeisters. Dieser hatte wiederum erklärt, dass er von Horner eine Nachricht bekommen, diese aber erst einige Zeit später wegen eines Handywechsels gesehen habe. "Ich spreche ständig mit Lewis. Auch über jede einzelne WhatsApp, die er bekommen hat. Auch über die, wo er quasi ausgetestet worden ist, wie das vertraglich aussieht", sagte Wolff bei Sky.