Der Widerstand im "Nicht-in-meinem-Hinterhof"-Stil gegen den Plan wegen einer mutmaßlichen Schädigung der idyllischen Schweizer Bergpanoramen hat zu einigen ungewöhnlichen politischen Verbündeten im Alpenland geführt. Eine Ablehnung würde Solarparks nicht gänzlich torpedieren, wenn der Privatsektor sie entwickeln will. Aber ein "Nein" würde die Region, die als eine der sonnigsten und am besten für Solarparks geeigneten Regionen der Schweiz gilt, im Vergleich zu anderen Regionen wie dem zentralen Berner Oberland oder dem östlichen Graubünden zurückwerfen, da sie großzügige Bundesmittel für solche Projekte erhalten – bis zu 60 % der benötigten Finanzierung für große Solarparks.
Befürworter sagen, die Schweiz profitiere vor allem im Sommer von Wasserkraft – ihrer Hauptenergiequelle – und hochgelegene Solarparks oberhalb der typischen Wolkendecke würden im Winter, wenn das Land Strom importieren muss, eine stabile Alternative zu erneuerbaren Energien bieten. Sie sagen, dass Bundesmittel die Entwicklung der Solarenergie beschleunigen würden.
Der Widerstand gegen den Plan hat dazu geführt, dass sich einige Umweltgruppen mit der konservativen populistischen Partei der Schweiz verbünden. Sie sagen, dass Solarparks ein industrieller Schandfleck auf den unberührten Schweizer Bergen wären und argumentieren, dass die Ausstattung von mehr Gebäuden und Häusern in Städten – näher am Ort der Energienutzung – vorzuziehen sei. "Durch seine riesigen Staudämme hat das Wallis bereits einen großen Teil seines Stroms an das Land abgegeben", sagte die Ortsgruppe der Schweizerischen Volkspartei auf ihrer Website. "Zu dieser ersten noch eine weitere Umweltschädigung hinzuzufügen, ist inakzeptabel."
"Die Plünderung unserer Alpen zugunsten gieriger ausländischer Betreiber und ihrer nicht minder gierigen lokalen Tochtergesellschaften kann nur ein böses Unterfangen sein und sich zu unserem Nachteil auswirken", hieß es weiter. Walliser Gesetzgeber und Beamte drängen auf ein "Ja" für den Vorschlag, der die Wähler auffordert, einem Dekret zuzustimmen – das der Regionalrat im Februar mit 87 zu 41 Stimmen verabschiedete –, das den Bau großer Solarparks genehmigt, die 10 Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren können Jahr. Nach Schätzungen des Energieministeriums wurden landesweit etwa 40 bis 50 Vorschläge für große Solarparks eingereicht.
Insgesamt haben sich die Schweizer Bundesbehörden im Rahmen der im September 2022 verabschiedeten Gesetzgebung zur Förderung der Entwicklung der Solarenergie ein Ziel von 2 Milliarden Gigawattstunden an neuer Solarenergie gesetzt. Einige Gebiete, wie Naturschutzgebiete, sind von einer möglichen Entwicklung ausgeschlossen.
Mit Blick auf den Klimawandel und die viel gepriesenen Gletscher im Hinterkopf haben die Schweizer Gesetzgeber zudem bereits einen Plan verabschiedet, der die Schweiz verpflichtet, bis 2050 "Netto-Null"-Emissionen zu erreichen. Darüber hinaus wurden über 3 Milliarden Schweizer Franken (ca. 3,2 Milliarden Euro) bereitgestellt, um Unternehmen und Hausbesitzern bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen zu helfen.
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