Der Kanzler wies in seinem Schreiben darauf hin, dass das Bundeskabinett am Mittwoch den Entwurf eines Gesetzespakets für schnellere Rückführungen beschließen werde. "Das Vorhaben ist zuvor intensiv mit den Ländern beraten worden, um möglichst viele Hinweise aus der Praxis aufzunehmen", zitierte die Zeitung aus dem Kanzlerbrief. "Auch hier würde ich mich freuen, wenn der Gesetzentwurf nicht nur die Zustimmung der CDU-geführten Landesregierungen, sondern auch Ihrer Fraktion erfahren würde und wir das Gesetzgebungsverfahren noch in diesem Jahr gemeinsam zum Abschluss bringen könnten."
Der Kanzler wies den CDU-Chef darauf hin, dass viele dieser Maßnahmen auch in den Vorschlägen enthalten seien, die die Unionsfraktion in einem Papier vom 13. Oktober formuliert hatte. "Ich bin daher zuversichtlich, dass die entsprechenden gesetzlichen Vorhaben im Deutschen Bundestag auch von Ihrer Fraktion unterstützt werden", schreibt Scholz dem Bericht zufolge.
Für ihn sei es "sehr wichtig", dass Bund und Länder bei dem bevorstehenden Spitzentreffen am 6. November "zu konkreten Verabredungen" in der Migrationspolitik kommen, betonte der Kanzler. Das gemeinsame Papier der Länderchefs von ihrem Treffen Mitte Oktober biete "einen guten Anknüpfungspunkt dafür".
Viele der dort von den Ländern vereinbarten Maßnahmen "finden sich ebenfalls in dem Papier Ihrer Fraktion wieder, so etwa zur Nutzung von Geldkarten statt Barzahlungen, zu vermehrten Sachleistungen für Asylantragsteller oder zu gemeinnützigen Diensten", schrieb Scholz an Merz. "Ich unterstütze diese Vorschläge ausdrücklich." Der Kanzler dankte dem CDU-Chef in dem Schreiben für die "Bereitschaft, konstruktiv mit der Bundesregierung beim Thema irreguläre Migration zusammenzuarbeiten".