"Dies zeigt sich unter anderem in der negativen Berichterstattung über Finnland in den russischen Medien und in der Entscheidung, das Generalkonsulat in St. Petersburg zu schließen." Russland sei bereit, Maßnahmen gegen Finnland zu ergreifen, wenn dies als notwendig erachtet werde. Die Hauptziele russischer Beeinflussung seien, die Einheit der Nato und der EU zu untergraben und die Unterstützung westlicher Länder für die Ukraine zu verringern.
Zugleich wies der Nachrichtendienst darauf hin, dass die Bedrohung gegen kritische Infrastruktur zugenommen habe. Am frühen Sonntagmorgen war in der Gas-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland ein plötzlicher Druckabfall verzeichnet worden. Danach wurden Schäden an der Leitung festgestellt, die Pipeline wurde daraufhin außer Betrieb genommen. Die Reparatur wird mindestens fünf Monate dauern.
Finnlands Präsident Sauli Niinistö und Regierungschef Petteri Orpo hatten am Dienstag mitgeteilt, dass die Pipeline wahrscheinlich durch "äußere Aktivität" beschädigt worden sei. Umfassende Untersuchungen wurden eingeleitet. "Eine Beteiligung eines staatlichen Akteurs an dieser Aufgabe kann nicht ausgeschlossen werden", sagte der Direktor des Sicherheitsnachrichtendienstes (Supo), Antti Pelttari, am Donnerstag. "Wer dahintersteckt, ist Gegenstand der Vorermittlungen. Wir äußern uns nicht näher."
Der Vorfall, der sich fast genau ein Jahr nach dem Bruch dreier der vier Nord Stream-Pipelines , die russisches Gas nach Westeuropa transportierten, durch eine Explosionsserie ereignete, hat erneut Besorgnis über die regionale Energiesicherheit ausgelöst und die Gaspreise in die Höhe getrieben. Finnische Ermittler sagten am Mittwoch, sie hätten am Ort des Schadens Spuren auf dem Meeresboden gefunden, von denen sie Grund zu der Annahme hätten, dass sie durch „eine äußere Kraft“ verursacht worden seien, die "offenbar mechanisch und nicht durch eine Explosion" gewesen sei. Finnland grenzt auf einer Länge von 1340 Kilometern an Russland.