Ein konkreter Grund für die in mehreren Teilen Russlands spürbare Panne wurde nicht genannt. Seiten etwa der deutschen Domäne .de waren von Moskau aus auch über Mobilfunk noch erreichbar.
Laut dem unabhängigen russischen Internetportal Meduza könnte es sich auch um einen erfolgreichen Hackerangriff oder um einen Fehler der Administratoren der Domäne .ru gehandelt haben. Am wahrscheinlichsten sei aber ein missglücktes Experiment für eine testweise Arbeit des russischen Teils des Internets unter den Bedingungen einer Isolation, hieß es.
Experten hatten immer wieder davor gewarnt, dass die von Kremlchef Wladimir Putin angewiesene Schaffung eines eigenständigen russischen Internets zu Ausfällen führen würde. Geplant ist auch, alle russischen Internetnutzer auf einen nationalen DNS-Server zu übertragen. Unabhängige Experten führten die schwere Panne zum Monatsende nun auf diese staatlichen Eingriffe zurück.
Medien hatten zuletzt am 24. Januar von Internetproblemen in einigen Teilen des äußersten Osten Russlands berichtet. Demnach gab es dort tagelang Probleme mit der Nutzung der sozialen Netzwerke WhatsApp und Telegram. In anderen Regionen informierten die Behörden darüber, dass nachts wegen technischer Arbeiten das mobile Internet abgeschaltet werde. Nach einem Bericht der Zeitung "Kommersant" könnte es sich um Arbeiten zur Verbesserung der Flugabwehr zum Schutz vor ukrainischen Drohnenangriffen handeln.
In der Hauptstadt Moskau klagen etwa orientierungslose Taxifahrer immer wieder über nicht richtig funktionierende Navigationssysteme. Es gibt aber auch viele direkte Sperrungen von Internetportalen. Russlands Behörden haben Tausende Webseiten mit nicht staatskonformen Inhalten blockiert. Sie sind nur über geschützte Verbindungen per VPN-Server noch zugänglich.