Russland werde alles in seiner Macht Stehende tun, "um den Nazismus endgültig endgültig auszurotten", sagte Putin bei der Zeremonie, an der auch der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko teilnahm. Das Denkmal wurde knapp einen Monat vor dem zweiten Jahrestag des russischen Einmarschs in die Ukraine eingeweiht. Der Kreml hat seine Offensive wiederholt damit gerechtfertigt, dass die Ukraine "entmilitarisiert" und "entnazifiziert" werden müsse.
Der Kremlchef führte die Ukraine und das Baltikum als aktuelle Beispiele für das Erstarken des Nazismus auf. Die baltischen Staaten "erklären Zehntausende zu Untermenschen, nehmen ihnen die elementarsten Rechte und setzen sie Hetze aus", behauptete er. Die Ukraine wiederum "heroisiert Hitlers Helfer und SS-Leute, setzt Terror gegen Missliebige ein", sagte Putin weiter. Der Kreml hat seinen seit fast zwei Jahre währenden Angriffskrieg auf die Ukraine immer wieder mit der angeblichen Notwendigkeit gerechtfertigt, die dort lebende russischsprachige Bevölkerung vor Angriffen ukrainischer Nationalisten schützen zu müssen.
Putin erinnert auch regelmäßig daran, dass seine Familie persönlich unter der Belagerung von Leningrad gelitten habe. Der 71-jährige Präsident war damals noch nicht geboren, aber sein älterer Bruder starb während der Belagerung. Nach Putins Angaben verhungerte auch seine Mutter damals beinahe, sein Vater sei als Soldat in der sowjetischen Armee in der Nähe von Leningrad verletzt worden.
Die Belagerung von Leningrad während des Zweiten Weltkriegs hatte 1941 begonnen und 827 Tage bis zum 27. Januar 1944 gedauert. Mehr als 800.000 Menschen starben damals in der Stadt durch Hunger, Krankheiten oder Beschuss. Putin sagte am Samstag, die Belagerung sei "beispiellos in ihrem Ausmaß an Grausamkeit und Zynismus" und die Erinnerung daran bis heute schmerzhaft.
Die russische Regierung räumt der Erinnerung an den Großen Patriotischen Krieg, wie der Kampf der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland in Russland genannt wird, viel Raum ein. Paraden, Denkmäler, Kulturveranstaltungen und Schul-Lehrpläne rund um die Heldentaten sowjetischer Soldaten während des Zeiten Weltkriegs sollen den Patriotismus und die Achtung für die heutige russische Armee fördern.