Unter der Führung von Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa waren Staats- und Regierungschefs der Länder Ägypten, Senegal, Sambia, den Komoren sowie spezielle Vertreter aus Kongo und Uganda nach Kiew gereist. Die Afrikaner wollen Möglichkeiten für einen Frieden in dem seit fast 16 Monaten währenden Krieg ausloten. Dazu wollen sie am Samstag auch ins russische St. Petersburg reisen. Erwartet wird dort auch ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.
Später am Abend veröffentlichte Selenskyj seine tägliche Videobotschaft und berichtete, er habe angesichts der laufenden Gegenoffensive mit dem Militärkabinett getagt. Einzelheiten nannte er nicht, sondern sagte lediglich: "Jeder unserer Soldaten, jeder unserer Schritte und jeder Meter befreiten ukrainischen Gebiets ist das Wichtigste."
Unterdessen sind meehr als 20 ukrainische Soldaten, die bei Kämpfen in der Ukraine gefangen genommen wurden, wurden in Südrussland vor Gericht gestellt worden. Bei den gefangenen Soldaten handelte es sich um Mitglieder des Asow-Bataillons, einer Eliteeinheit der ukrainischen Streitkräfte, die im Hafen Mariupol im Asowschen Meer gegen russische Truppen kämpfte. Russland eroberte Mariupol letztes Jahr nach einer dreimonatigen Schlacht, die den größten Teil der Stadt in schwelende Ruinen verwandelte.
Die letzten verbliebenen ukrainischen Verteidiger, die sich in einem riesigen Stahlwerk in Mariupol verschanzt hatten, ergaben sich im Mai 2022 den russischen Streitkräften. Die russischen Behörden haben das Asow-Bataillon als Terrorgruppe eingestuft. Den Angeklagten wird die Beteiligung an einer Terrororganisation und die Teilnahme an Aktionen zum Sturz der von Russland unterstützten Behörden in der Region Donezk vorgeworfen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen Haftstrafen zwischen 15 Jahren und lebenslanger Haft.
Von den 24 Angeklagten wurden zwei im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gegen russische Kriegsgefangene ausgetauscht. Von den verbleibenden 22 Angeklagten, denen der Prozess bevorsteht, sind acht Frauen, die Berichten zufolge als Köchinnen für das Asowsche Bataillon gearbeitet haben.
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