Hollande, der während seiner Amtszeit als Präsident stark umstritten war und mit Rekord-Unpopularität zu kämpfen hatte, begründet seinen Schritt damit, dass er "nur nützlich sein" wolle. Doch seine Rückkehr in die politische Arena hat bereits eine Welle der Kritik ausgelöst.
Teile der radikalen Linken verabscheuen ihn, und selbst die sozialistische Führung betrachtet seine Kandidatur mit Argwohn. Seine Ankündigung, wieder für das Parlament zu kandidieren, wirft die Frage auf, ob er tatsächlich eine progressive Alternative zur aufstrebenden Rechten bieten kann oder ob er einfach nur die politische Bühne betritt, um Macrons Auflösung des Parlaments zu nutzen.
Macrons Entscheidung, das Parlament nach dem Sieg der französischen extremen Rechten bei den Europawahlen aufzulösen, hat die Grenzen der französischen Politik neu gezogen und die politische Landschaft in Aufruhr versetzt. Die extreme Rechte, angeführt vom Rassemblement National (RN), konnte bei den Europawahlen beträchtliche Erfolge verbuchen und droht nun auch bei den kommenden Parlamentswahlen stark abzuschneiden.
In dieser Zeit politischer Unsicherheit und zunehmender Polarisierung in Frankreich stellt Hollandes Rückkehr in die Politik eine Herausforderung dar. Kann er die neue Linkskoalition erfolgreich führen und eine breite linke Front gegen die aufstrebende Rechte mobilisieren? Oder ist er ein Relikt aus vergangenen Zeiten, das nur dazu beiträgt, die linke Bewegung zu spalten?
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Hollande und die Neue Volksfront in der Lage sind, eine ernsthafte Gegenkraft zur aufkommenden Rechten zu bilden oder ob sie letztlich nur als politische Fußnote enden werden. In einer Zeit, in der die politischen Einsätze höher sind als je zuvor, steht Hollande vor der größten politischen Herausforderung seiner Karriere.