Im ersten Wahlgang am 26. November hatte keiner der fünf Bewerber um den Chefposten im Rathaus die erforderliche Mehrheit geschafft. Nun hatte sich das Kandidatenfeld auf das Trio verkleinert. Lochner ist parteilos. Der 53-Jährige ist nicht Mitglied der AfD, trat aber für die Partei für das Amt an. Er ist selbstständiger Tischlermeister und hat angekündigt, die Wirtschaft in der Großen Kreisstadt ankurbeln zu wollen.
Schon in der ersten Runde lag der AfD-Kandidat mit knapp 33 Prozent der Stimmen klar vorn. Dahinter rangierten Thiele mit 23,2 und Dollinger-Knuth mit 20,3 Prozent. Ralf Wätzig (SPD/Grüne) kam auf fast 10 Prozent, der parteilose Einzelbewerber André Liebscher auf knapp 14 Prozent. Die CDU-Kandidatin Dollinger-Knuth wurde nun von den beiden Bewerbern unterstützt, die nicht noch einmal antreten.
Die Wahlbeteiligung lag im ersten Durchgang bei nur 50,4 Prozent. Mehrere Initiativen haben zu einer breiten Beteiligung beim zweiten Wahlgang aufgerufen. Beim zweiten Wahlgang waren es nun 53,8 Prozent Wahlbeteiligung. Lochner ist der erste Oberbürgermeister, der von der AfD aufgestellt wurde. Amtsinhaber Klaus-Peter Hanke (parteilos) trat in der Kommune mit rund 40.000 Einwohnern nahe der Grenze zu Tschechien nicht wieder an.