Stattdessen bezögen sich die Proteste auf die letzten Jahrzehnte der Landwirtschaftspolitik. Für diese seien nicht nur die Grünen, sondern vor allem die CDU verantwortlich gewesen. "Ich war nicht derjenige, der gesagt hat: niedrige Preise und Massenproduktion für den Weltmarkt", sagte Özdemir. Das Problem sei, dass es in der deutschen Landwirtschaftspolitik eine Philosophie gegeben habe, "die an der Realität zerschellt".
Özdemir forderte mehr Wertschätzung und auch mehr Geld für Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland. Diese sorgten dafür, dass die Menschen zuverlässig mit Nahrungsmitteln versorgt würden und die Kulturlandschaft gepflegt werde. "Ich finde, wenn die Gesellschaft von der deutschen Landwirtschaft profitiert, dann reicht kein Vergelt's Gott", sagte Özdemir. Landwirte müssten stattdessen ein auskömmliches Einkommen haben.
Zuvor hatten Demonstrantinnen und Demonstranten Özdemir mit einem lauten Pfeifkonzert und Buhrufen in Erlenbach nahe Heilbronn empfangen und ihren Unmut über Sparpläne des Bundes deutlich gemacht. Özdemir nahm dort an einem Bürgerdialog der Grünen-Landtagsfraktion teil. Dort stellten sich auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Ministerinnen und Minister und Abgeordnete den Fragen der Bürgerinnen und Bürger.