"Diese haben sich jedoch aus Russland zurückgezogen." Da die Felder nicht die notwendige technologische Unterstützung erhielten, werde die Förderung mittelfristig zurückgehen.
Russland könne Europa als einst größten Abnehmer nicht einfach durch Asien ersetzen, sagte der IEA-Chef. "Mit Energie zu handeln ist nicht dasselbe wie Zwiebeln zu verkaufen. Wenn Sie von einem Tag auf den anderen Ihren größten Kunden verlieren, müssen Sie andere finden, um das zu kompensieren, aber Sie brauchen auch eine neue Infrastruktur, um die Energie zu transportieren." Es werde Jahre dauern, um Pipelines von Westsibirien nach China zu bauen. "Die Rolle Russlands in internationalen Energieangelegenheiten wird in Zukunft weit weniger wichtig sein", meinte Birol.
Europa habe in den vergangenen Jahrzehnten zwei strategische Fehler bei seiner Energieversorgung gemacht. Der eine sei gewesen, sich derart von einem Land, und schlimmer noch von einem Land wie Russland, abhängig zu machen. "Der zweite Fehler ist meiner Meinung nach, dass mehrere europäische Länder auf die Kernenergie verzichten wollten, obwohl sie eine nationale Quelle für die Stromerzeugung ist." Durch die Energiekrise hätten erneuerbare Energien in Europa einen Schub bekommen, und zwar nicht nur aus Klimagründen. "Heute haben die Regierungen gut verstanden, dass sie außerdem Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit ermöglichen."
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