Munition

Die unter Munitionsmangel leidenden Streitkräfte der Ukraine können dank einer tschechischen Initiative auf mehrere Hunderttausend Artilleriegranaten hoffen. Nach längerem Zögern schloss sich auch Frankreich der Idee an, 800 000 Geschosse aus Ländern außerhalb der EU zu beschaffen. Das Vorhaben sei sehr nützlich und man werde sich daran beteiligen, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Dienstag in Prag, wo er seinen tschechischen Kollegen Petr Pavel traf. In Paris sprachen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr französischer Kollege Stéphane Séjourné ebenfalls über eine mögliche weltweite Beschaffung von Munition für die Ukraine.

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Im Krieg gegen Russland fehlt es der ukrainischen Armee nach Angaben eines engen Beraters von US-Präsident Joe Biden zunehmend an Munition. "Wir erhalten immer öfter Berichte über ukrainische Soldaten, denen an der Front die Munition ausgeht oder die sie sogar rationiert haben", sagte der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Mittwoch vor Journalisten. Durch fehlende Lieferungen von Munition, Luftabwehrsystemen und anderer Ausrüstung werde die Position der Ukrainer geschwächt, betonte er.

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Während das Präsidialamt einen weiteren Tag lang nicht darüber nachdachte, ob der Oberbefehlshaber der Ukraine entlassen werde oder nicht, gab einer der Männer, der ihn möglicherweise ersetzen sollte, eine kurze, aber klare Einschätzung der Lage der Soldaten an der Front ab Linie. Oleksandr Syrskyi, der Truppen in der Nähe der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw besuchte, schrieb auf seinem Telegram-Kanal: "Die Einsatzlage bleibt angespannt. An allen Frontabschnitten kommt es zu heftigen Kämpfen."

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Das ukrainische Militär hat davor gewarnt, dass Russland entlang eines Großteils der Front Offensivoperationen durchführt, wobei die ukrainischen Truppen versuchen, ihre Positionen trotz Munitionsmangel und fehlendem Nachschub zu halten. Im Nordosten kommt es in einem Gebiet, in dem die Regionen Charkiw und Luhansk zusammentreffen, zu intensiven Kämpfen. Die Ukraine gab Anfang dieser Woche bekannt, dass sie ihre Streitkräfte aus dem Dorf Krokhmalne in Charkiw abgezogen habe, um vorteilhaftere Verteidigungspositionen auf höher gelegenem Gelände einzunehmen, während Berichten zufolge russische Streitkräfte weiterhin Druck auf das Gebiet ausüben.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine weitere Unterstützung zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zugesichert. "Wir sind nicht im Krieg gegen Russland, aber unsere Pflicht ist es, seinen Sieg unmöglich zu machen", sagte Macron am Freitag bei seiner Neujahrsansprache bei den Streitkräften auf dem Marinestützpunkt Cherbourg. "Wir können Russland nicht glauben lassen, es könnte den Krieg gewinnen." Ein russischer Sieg wäre das Ende der europäischen Sicherheit. "Deshalb unterstützen wir die Ukrainer weiter." Dies geschehe über die Ausbildung ukrainischer Soldaten sowie die Lieferung von Militärgütern im Bereich Artillerie, Boden-Luftverteidigung und für Fernschläge.

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"Das Albtraumszenario der Ukraine wird gerade Realität", sagt Ben Hodges, ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa. "Die Ukraine hat fast keine Munition mehr, und Europa und die USA sind nicht gewillt, ihre Munitionsproduktion auf ein neues Level zu heben", so der US-General a. D.. Während Russland seine Angriffe aus der Luft und zu Lande massiv ausweitet, geht den ukrainischen Soldaten an der Front gerade die Munition aus. Raketen für die Luftabwehr sind knapp und Artilleriegeschosse werden rationiert, sodass die ukrainischen Truppen geplante Angriffe absagen und Verteidigungsstellungen kaum noch halten können.

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Die Ukraine kann nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj künftig zu einem der größten Rüstungsproduzenten der Welt werden. Er sei sicher, dass die ukrainische Rüstungsindustrie "im Laufe der Zeit definitiv in die Top 10 der produktivsten und stärksten Rüstungskomplexe der Welt aufsteigen kann", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. Schon jetzt trage der Industriezweig nicht nur zur Stärkung der eigenen Verteidigungsfähigkeit gegen den russischen Angriffskrieg, sondern auch wesentlich zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung bei.

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In der Ukraine ist ein Beamter des Verteidigungsministeriums wegen eines Betrugs in Millionenhöhe bei der Munitionsbeschaffung festgenommen worden. Der Mann soll daran beteiligt gewesen sein, 1,5 Milliarden Hrywna (rund 36 Millionen Euro) beim Einkauf von Artilleriemunition für die ukrainischen Streitkräfte veruntreut zu haben, wie die Ermittler in Kiew mitteilten. Die Generalstaatsanwaltschaft veröffentliche unkenntlich gemachte Fotos des Verdächtigen sowie von sichergestellten Beweisen. Nach Korruptionsskandalen in dem Ministerium war in diesem Jahr auch Verteidigungsminister Olexij Resnikow entlassen worden.

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Die Ukraine hat gewarnt, dass sie aufgrund des Rückgangs der Auslandshilfe bereits gezwungen sei, einige Militäroperationen einzuschränken. Generaloberst Oleksandr Tarnavskyi sagte, die Truppen seien entlang der "gesamten Frontlinie" mit Munitionsmangel konfrontiert, was ein "großes Problem" darstelle. Die Ukraine sagte, sie hoffe, mit westlicher Hilfe ihre eigene Munitionsindustrie anzukurbeln. Zur Bekämpfung der russischen Besatzungstruppen ist es jedoch stark auf westliche Lieferungen angewiesen, insbesondere auf Lieferungen von Langstreckenraketen und Luftverteidigungssystemen.

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Ein hochrangiger Armeegeneral sagte, ukrainische Frontsoldaten seien mit einem Mangel an Artilleriegranaten konfrontiert und hätten einige Militäreinsätze wegen fehlender ausländischer Hilfe zurückgefahren. Brigadegeneral Oleksandr Tarnavskyi reagierte auf die stockende Hilfe nachdem republikanische Abgeornete ein US-Paket im Wert von 60 Milliarden US-Dollar aufgehalten hatten und Ungarn ein 50 Milliarden Euro an EU-Mitteln für Kiew blockiert.