Nach der Geschäftsordnung der Linksfraktion müssen aus der Partei Ausgetretene einen Antrag auf Verbleib in der Fraktion stellen, was die zehnköpfige Wagenknecht-Gruppe auch getan hat. Wissler äußerte sich nicht dazu, ob bereits in der Fraktionssitzung an diesem Dienstag eine Entscheidung fallen könnte. Denkbar wäre auch, dass dies in der nächsten Fraktionssitzung kommende Woche geschieht. Die Linke strebt eine Klärung noch vor dem am 17. November beginnenden Europaparteitag der Linken an.
Wissler bekräftigte, dass die Frage schnell gelöst werden müsse. Den genauen Fahrplan wollten die Spitzen von Partei und Fraktion am Montag und Dienstag miteinander beraten. Bei einem Ausscheiden der zehn Abtrünnigen ist die verbleibende Linksfraktion zu klein, um ihren Fraktionsstatus zu behalten. Es könnten sich dann zwei neue parlamentarische Gruppen bilden, die weniger Geld und Redezeit im Bundestag erhielten.
Wagenknecht hatte am 23. Oktober ihr "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) vorgestellt und angekündigt, im Januar eine neue Partei zu gründen. Sie und ihre neun Mitstreiterinnen und Mitstreiter erklärten an dem Tag zugleich ihren Austritt aus der Partei Die Linke.