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Chinas Verteidigungsminister wurde seit fast drei Wochen nicht gesehen, und es wird spekuliert, dass gegen ihn ermittelt wird. Dies ist der jüngste Fall eines hochrangigen Beamten der Kommunistischen Partei, der aus der Öffentlichkeit verschwindet. General Li Shangfu wurde zuletzt am 29. August gesehen, als er eine Rede vor dem China-Afrika-Friedens- und Sicherheitsforum hielt. Seine letzte Auslandsreise führte ihn Mitte August nach Moskau und Minsk, wo er am Rande einer Sicherheitskonferenz russische Beamte und den weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko traf.

Noch Ende August mahnte Li Shangfu bei einem Sicherheitsforum in Peking von den "beispiellosen Herausforderungen", vor denen die Menschheit derzeit stünde. Seit der damaligen Ansprache ist es allerdings still um Chinas Verteidigungsminister geworden: Mehr als zwei Wochen lang hat der 65-jährige Politiker keinen öffentlichen Auftritt absolviert. Das ist durchaus ungewöhnlich, wenn auch Li Shangfu allein seines Amtes wegen nicht unbedingt täglich im Blitzlichtgewitter der Fernsehkameras schwirrt. Doch aufgrund der derzeit hochgradig paranoiden Atmosphäre der Pekinger Parteiführung hat seine Abstinenz bereits wilde Spekulationen ausgelöst.