In Teilen Österreichs und der Schweiz herrscht nach ergiebigem Schneefall die zweithöchste Lawinenwarnstufe. In den Hochlagen der Bundesländer Tirol und Vorarlberg sei die Warnstufe 4 ausgerufen worden, teilten die Behörden am Samstag mit. In der Schweiz sei in Graubünden und im Wallis die Lawinengefahr im hochalpinen Gelände groß, teilte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung mit.
In Tirol in Österreich gab es nicht nur auf der Straße Probleme, sondern auch im Bahnverkehr. Zudem fiel mancherorts der Strom aus, weil Bäume auf die Leitungen stürzten. Der Verkehrsclub ÖAMTC berichtete vor allem an der Alpennordseite und am Alpenostrand von tiefwinterlichen Fahrbahnverhältnissen. Viele Hauptverbindungen waren am Samstag nur schwer passierbar, es kam immer wieder zu Staus und Unfällen. Auch Autobahnen waren betroffen.
In der Nacht zum Samstag waren in der Schweiz und Westösterreich im Gebirge vielerorts rund 50 Zentimeter Schnee gefallen.
In Österreich sind zwei für Samstag geplante Spiele der Fußball-Bundesliga wegen des massiven Schneefalls abgesagt worden. Betroffen sind die Partie zwischen der WSG Tirol und Rapid Wien sowie das Treffen von Red Bull Salzburg und dem Wolfsberger AC, teilte die Liga mit. Die Entscheidungen sei nach jeweils ausführlicher Begutachtung der tief verschneiten Plätze gefallen. Ein Nachholtermin der beiden Begegnungen der 16. Runde werde derzeit evaluiert und zeitnah kommuniziert, hieß es. Auch in der 2. Liga gab es zwei Absagen.
In Deutschland war das Bundesliga-Heimspiel des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Union Berlin wegen der starken Schneefälle und der damit verbundenen Sicherheitsrisiken abgesagt worden.
Starke Schneefälle haben auch in Tschechien zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen geführt. Hunderte Räumfahrzeuge waren am Samstag im Dauereinsatz. In der Verwaltungsregion Südböhmen an der Grenze zu Bayern wurde der Schneenotstand ausgerufen. Dort war über Nacht rund ein dreiviertel Meter Neuschnee gefallen. Auf der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn (Brno) bildete sich nach einem Lkw-Unfall ein rund 20 Kilometer langer Stau.
Mehr als 15.000 Haushalte waren nach Angaben der Energieversorger ohne Strom, nachdem schwerer Nassschnee Freileitungen beschädigt hatte. Im Zugverkehr kam es auf mehreren Strecken wegen umgestürzter Bäume zu Sperrungen und Behinderungen. Die Fußball-Erstligaspiele zwischen Jablonec und Teplice sowie zwischen Ceske Budejovice (Budweis) und Hradec Kralove wurden wegen der Witterungsbedingungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Der Flughafen in der schottischen Stadt Glasgow hat seinen Betrieb am Samstag wegen starker Schneefälle bis auf Weiteres eingestellt. Der Schneefall sei stärker als vorhergesagt, hieß es zur Begründung in einer Mitteilung des Glasgow Airports auf X (vormals Twitter). "Unsere Winter-Teams haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und wir hoffen, den Betrieb so bald wie möglich wieder aufnehmen zu können“, heiß es weiter. Fluggäste wurden gebeten, sich bei ihrer Airline über Aktualisierungen zu informieren.
Der britische Wetterdienst Met Office hatte am Samstag Warnungen vor Eis und Schnee für Teile Schottlands sowie die gesamte Ostküste Englands und den Südwesten Englands ausgegeben.