
Die Stadt Brandenburg an der Havel setzt ihrem Ehrenbürger schon seit Jahren auch mit mehr als 20 Waldmöpsen ein Denkmal. Ein Bonmot des Wortkünstlers lautete: "Ein Leben ohne Mops ist möglich - aber sinnlos". Ein eigener Stadtplan führt Besucher dorthin, wo die rund 50 Zentimeter großen Mops-Bronzeskulpturen stehen. Wie die Stadt ankündigte, wollen am 4. November die Töchter Bettina und Susanne von Bülow den Film "Loriots große Trickfilmrevue" präsentieren, der im April in die Kinos gekommen war.
Am 8. November öffnet eine Karikaturen-Ausstellung zum gleichnamigen Buch "Er lebe hoch!". Dabei verneigen sich viele Cartoonisten mit eigenen Arbeiten vor Vicco von Bülow, der Zeichner, Schauspieler und Regisseur war. In dem Buch schreibt etwa Weggefährte Otto Waalkes, wie zeitlos die Komik Loriots gewesen sei.
In Brandenburg an der Havel wird die Geburtstagsfeier am 12. November mit einer Matinee in der Sankt Gotthardtkirche beginnen. Am 30. Dezember 1923 wurde Loriot dort auf den Namen Bernhard-Viktor Christoph-Carl getauft. Dazu wird bei Stadtführungen gerne die Anekdote über seine "erste Liebe" erzählt: Da es sehr kalt gewesen sei, sei der kleine Vicco in einen vorgewärmten Kinderwagen neben die einige Monate ältere Luise gelegt worden, die auch getauft werden sollte. "So begann seine nur kurze erste Liebe", schreibt die Stadt.
Die Kommune will die nach eigenen Angaben größte Ausstellung zu Loriots 100. Geburtstag in ganz Nord- und Ostdeutschland ausrichten. In der Schau mit dem Titel "Heile Welt" wird mit mehr als 80 Originalen eine Ausstellung von 1985 rekonstruiert. Sie ist ab 12. November bis zum 31. Mai 2024 zu sehen.
Loriot habe damals im Brandenburger Dommuseum seine erste Ausstellung in der DDR eröffnet, teilte die Stadt mit. Damit sei etwas Unvorstellbares möglich geworden. "Er kam nach 61 Jahren zum ersten Mal wieder in seine Geburtsstadt, in der er nur die ersten drei Jahre gelebt hatte und die jetzt auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs lag", hatte es geheißen.
Fotos, Filme und Interviews sollen die damalige Situation in der DDR und den ersten Besuch Loriots in seiner Geburtsstadt wieder erlebbar machen. Danach blieb der Künstler Brandenburg an der Havel verbunden und engagierte sich etwa für Projekte zur Stadtsanierung.
Loriot starb mit 87 Jahren 2011 am Starnberger See und ist auf dem Waldfriedhof in Berlin-Charlottenburg beigesetzt.