Das Bundesgesundheitsministerium erklärte am Montag in Berlin, die Infektionszahlen stiegen zwar. Sie lägen aber derzeit noch auf einem niedrigen Sommerniveau. Es sei auch davon auszugehen, dass nicht alle Fälle gemeldet werden. Grundsätzlich appelliere man daran, sich bei Erkältungssymptomen testen zu lassen, das sei aber die Verantwortung der Person. "Und natürlich gilt weiter der gesunde Menschenverstand. Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden", sagte ein Sprecher. Das Ministerium behalte die Lage weiter im Blick. Ärzte und Ärztinnen könnten in der Krankenbehandlung bei corona-typischen Symptomen auch einen PCR-Test auf Kassenkosten veranlassen.
Kliniken-Verbandschef Gaß rechnet für den Herbst und Winter wie in den vergangenen Jahren noch mit weiteren Nachholeffekten anderer Atemwegserkrankungen. Er appellierte daher an die Menschen, sich gegen Grippe impfen zu lassen, um mögliche Belastungen für die Krankenhäuser abzuwenden. Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie Risikopatienten und ihre Angehörigen sollten ihren Impfstatus bei Corona und Influenza auf dem aktuellen Stand halten, riet Gaß.
Das Robert Koch-Institut hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Nachweise seit etwa sechs Wochen wieder steigt. In der Woche zuvor waren es knapp 4000 Fälle bundesweit. Das Niveau ist somit sehr niedrig, aber auch kaum mehr direkt vergleichbar mit Werten aus der Pandemie, als viel häufiger getestet wurde. Für Experten ist klar, dass es eine hohe Dunkelziffer an Infizierten gibt.
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