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Drei Monate nach seiner überraschenden Freilassung wird sich Julian Assange, der Gründer von Wikileaks, erstmals öffentlich äußern. Am 1. Oktober tritt er vor dem Ausschuss für Recht und Menschenrechte des Europarats in Straßburg auf. Die Parlamentarische Versammlung befasst sich einen Tag später mit einem neuen Bericht, der Assange als politischen Gefangenen einstuft und Großbritannien zur Untersuchung möglicher unmenschlicher Behandlung auffordert. Der Fall Assange bleibt weltweit ein kontroverses Thema – zwischen Vorwürfen der Spionage und dem Kampf für Pressefreiheit.

Nach 14 Jahren intensiver juristischer Auseinandersetzungen und mehreren Jahren in Haft ist Julian Assange, der Gründer von WikiLeaks, endlich ein freier Mann. Die Entscheidung eines US-Gerichts auf der tropischen Insel Saipan, einem US-Außengebiet im Westpazifik, ermöglichte ihm den lang ersehnten Neuanfang. Ein Deal zwischen Assange und der amerikanischen Justiz, der unter den wachsamen Augen der Weltöffentlichkeit zustande kam, setzte den Grundstein für seine Freiheit und Rückkehr nach Australien.

Seit Jahren wehrt sich der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, gegen seine Auslieferung von Großbritannien an die USA. Nun steht nach Angaben seiner Unterstützer ein wichtiger Gerichtstermin an – am Londoner High Court sei am 20. und 21. Februar eine weitere Anhörung geplant. „Es könnte die letzte Chance für Großbritannien sein, Julians Auslieferung zu stoppen“, schrieb seine Frau Stella Assange am Dienstag auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter). Sie rief an beiden Tagen zu Protesten auf.

Die Maga(Make America Great Again)-Republikanerin und glühende Trump-Unterstützerin Marjorie Taylor Greene und die linksgerichtete demokratische Brandstifterin Alexandria Ocasio-Cortez haben bei der Freilassung des australischen WikiLeaks-Gründers Julian Assange eine gemeinsame Basis gefunden. Das Paar gehört zu den 16 Mitgliedern des US-Kongresses, die direkt an Präsident Joe Biden geschrieben haben und die Vereinigten Staaten aufgefordert haben, ihre Auslieferungsversuche gegen Assange einzustellen und alle Strafverfahren sofort einzustellen. Die Gruppe warnt davor, dass die Fortsetzung der Verfolgung von Assange die bilateralen Beziehungen Amerikas zu Australien gefährdet.

Zahlreiche Prominente aus Politik, Kultur und Medien haben Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aufgefordert, sich bei ihrem anstehenden USA-Besuch für die Freilassung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einzusetzen. "Wir erwarten, dass Sie als Mitglied der Bundesregierung bei Ihren bevorstehenden Gesprächen in Washington etwa mit Ihrem Amtskollegen Antony Blinken den Fall Assange zur Sprache bringen und sich deutlich für ein Ende der Verfolgung von Assange einsetzen", schreiben die Unterzeichner in einem von Enthüllungsjournalist Günter Wallraff initiierten offenen Brief. Baerbock solle sich der Forderung anderer Regierungen nach einer Freilassung von Assange anschließen.

Daniel Ellsberg, der Whistleblower, der das Ausmaß der US-Beteiligung am Vietnamkrieg aufdeckte, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Er sei in seinem Haus in Kensington, Kalifornien, an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, teilte seine Familie mit. Die Enthüllung der Pentagon Papers des ehemaligen US-Militäranalysten aus dem Jahr 1971 führte dazu, dass er als "der gefährlichste Mann Amerikas" bezeichnet wurde. Dies führte zu einem Fall vor dem Obersten Gerichtshof, da die Nixon-Regierung versuchte, die Veröffentlichung in der New York Times zu blockieren.

Julian Assange steht "gefährlich nah" an der Auslieferung an die USA, nachdem er seinen letzten Rechtsbehelf verloren hat, sagen seine Familie und Beobachter seines langjährigen Rechtsstreits. Seine Anwälte sagen, dass sie erneut Berufung beim selben Gericht einlegen werden, da die Befürchtungen zunehmen, dass er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen könnte, weil er Tausende geheimer militärischer und diplomatischer Dokumente veröffentlicht hat.