Diese Entwicklung setzte sich im August nicht fort: Auch ohne großvolumige Bestellungen wie Flugzeuge erhöhten sich die Bestellungen um 3,9 Prozent. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich legten die Aufträge bis August deutlich um 4,9 Prozent zu.
Bankvolkswirte deuteten die Entwicklung tendenziell positiv. "Aus dem globalen verarbeitenden Gewerbe gab es in den vergangenen Wochen Anzeichen einer Stabilisierung", kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. "Dies scheint auch auf die deutsche Industrie abzufärben." Allerdings sei die positive Entwicklung im August angesichts des Absturzes im Vormonat auch keine allzu große Überraschung.
Etwas zurückhaltender äußerte sich Commerzbank-Experte Ralph Solveen: Die Unternehmen hätten ihre während der Corona-Pandemie angesammelten Auftragsbestände inzwischen weitgehend abgearbeitet. Darum dürften sie in den kommenden Monaten ihre Produktion herunterfahren. Produktionszahlen für August veröffentlicht das Statistische Bundesamt am kommenden Montag.
Auch im Detail entwickelte sich die Auftragssituation im August solide. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen in etwa so stark zu wie die Aufträge aus dem Ausland. Besonders groß fiel der Zuwachs unter anderem bei Datenverarbeitungsgeräten aus. Vergleichsweise wenig Aufträge gingen hingegen bei der Automobilbranche ein. Vorleistungs- und Konsumgüter wurden deutlich mehr geordert als im Vormonat, die Bestellungen von Investitionsgütern wie Maschinen stiegen nur minimal.