Es seien zwei Mauern des Gebäudes eingestürzt, sagte Golubew. Er sprach von einem Verletzten. Augenzeugen hatten zuvor über Explosionsgeräusche berichtet. Auch in ukrainischen Medien wurde breit über den Brand beim FSB berichtet. Der Gouverneur von Rostov, Vassily Golubev, sagte, das Feuer habe sich über 800 Quadratmeter ausgebreitet und zwei Wände zum Einsturz gebracht. Er sagte, es bestehe keine Gefahr, dass sich das Feuer ausbreiten würde, aber die Bewohner der nahe gelegenen Wohnblöcke würden vorsorglich evakuiert. Die Nachrichtenagentur RIA sagte unter Berufung auf Rettungsdienste, dass es sich bei dem brennenden Bereich um ein zweistöckiges Gebäude handelte, das für Garagen und Lagerräume genutzt wurde. Rostow am Don ist die Hauptstadt einer südrussischen Region, die an die ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk grenzt und derzeit Schauplatz intensiver Kämpfe im Krieg ist.
Der FSB ist in Russland auch für die Grenzsicherung zuständig. In der Region in der Nähe zur Ukraine kam es zuletzt immer wieder auch zu Zwischenfällen mit Raketen und Drohnen. Der FSB in Russland deckt nach eigenen Angaben im Zuge des Moskauer Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Sabotageakte gegen Infrastrukturobjekte auf. Aufgabe des Grenzschutzes ist es nach offiziellen Angaben insbesondere auch, in der Region illegale Einreisen mutmaßlicher Sabotagegruppen zu verhindern.
Seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 hat es eine Reihe von Brandanschlägen auf Regierungsgebäude in Russland gegeben, wie zum Beispiel Einberufungs- und Wehrpflichtämter. Die Ukraine bestritt eine Beteiligung an dem Brand. Der Präsidentenberater Mykhaylo Podolyak sagte auf Twitter, der Vorfall sei ein "Manifestation der Panik" in Russland. "Die Ukraine mischt sich nicht ein, schaut aber gerne zu", sagte er.
In der ebenfalls grenznahen Region Belgorod meldeten die Behörden am Donnerstag erneut, dass die russische Flugabwehr zwei Raketen abgeschossen habe. Wie am Vortag, als von drei abgeschossenen Raketen die Rede war, seien in der Stadt Belgorod erneut Wohngebäude und diesmal auch Verwaltungsgebäude durch abgestürzte Bruchstücke von Raketen getroffen und beschädigt worden. Es gebe keine Verletzten, sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. Er warf den ukrainischen Truppen eine erhöhte Aktivität vor. In den vergangenen vier Tagen seien 58 Gebäude und 31 Autos durch Trümmerteile getroffen worden.
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