Am LBV-Standort Mitte musste man demnach sogar im Schnitt 30,8 sogenannte Öffnungszeitentage - also Tage, an den die Stelle auch geöffnet hatte - warten. Hier gab es laut Senatsantwort im Einzelfall auch Spitzenwerte von über 38 Tagen.
Am schnellsten ging es mit durchschnittlich 19,8 Tagen am LBV-Standort West in Altona. Der LBV verfügt in fünf Bezirken über Standorte: neben Altona in Bergedorf, Harburg, Mitte und Nord. Kunden können sich aussuchen, welchen Standort sie nutzen möchten. Die hohen Terminvorlaufzeiten resultieren nach Angaben des Senats "aus der Vielzahl an Vorgängen zum Führerscheintausch und einer insgesamt hohen Antragszahl im Fahrerlaubnisbereich". So seien im vergangenen Jahr in Hamburg 36.591 "Papierführerscheine in Kartenführerscheine umgetauscht" worden. Coronabedingt hätten sich auch in den Fahrschulen viele Vorgänge verzögert.
Bei Fahrzeugzulassungen ging es mit Terminen im vergangenen Jahr schneller. Hier betrug die Wartezeit aber immer noch im Schnitt 4,3 Öffnungszeitentage. Spitzenreiter war der Standort Nord mit durchschnittlich 6,1 Tagen. Auf Termine für sogenannte Kurzdienstleistungen - das sind Abmeldung, Adressänderung, Namensänderung, Kurzzeitkennzeichen sowie Nachstempelung von Kennzeichen - wartete man im Schnitt zwischen 0,7 und 1,1 Tagen.
Der Senat wies darauf hin, dass die Terminbuchung im Internet je nach benötigter Dienstleistung einen Überblick über alle Standorte gebe, "so dass es oft möglich ist, auch kurzfristig Termine zu erhalten". Dem CDU-Abgeordneten Trepoll reicht das nicht aus. "Dass Kunden mehr als fünf Wochen auf einen Termin beim LBV warten müssen, um einen Führerschein zu beantragen oder umzutauschen, ist eine Farce", sagte er. Mit Kundenservice habe das nichts zu tun. "Hier muss der Senat dafür sorgen, dass sich die Situation nachhaltig verbessert."
Kurzfristig schlechter wird es ab Dienstag: Da ist nach Ankündigung des Senats in Hamburg zunächst gar keine KFZ-Zulassung mehr möglich. Grund sei eine Software-Umstellung. Ab Freitag werde die Fahrzeug-Zulassung zunächst in Teilen wieder erreichbar sein. Erst ab dem 10. Februar soll alles wieder in vollem Umfang laufen.
dp/pcl