Wichtig aus Patientensicht sei: "Irgendein Krankenhaus genügt nicht, um sich versorgen zu lassen", sagte Stoff-Ahnis. Wenn man schnell in einer schlechten Klinik sei, nutze dies nichts. Gebraucht werde eine "bundesweit einheitliche Planungssprache" zur Qualität und zum Bedarf. Damit würden sich komplexe Operationen an geeigneten Kliniken konzentrieren statt bei "Gelegenheitsversorgern" gemacht zu werden. Ziel sei: "Wer etwas oft macht, der kann es einfach besser".
Stoff-Ahnis warb dafür, dass die Krankenhausreform zustande kommt. Es müsse auch stärker darüber diskutiert werden, wo die Chancen lägen. Veränderung bedeute nicht nur Abbau, dies könne auch Investitionen in neue Abteilungen an bestimmten Standorten zur Folge haben. Bisher werde die Debatte oft aus Perspektive der Kliniken geführt. Es müsse aber darum gehen: "Wie kommt der Patient zum Krankenhaus - nicht, wie kommt das Krankenhaus zu seinen Patienten."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte nach Beratungen mit den Ländern am Donnerstag von einem Durchbruch für die Pläne gesprochen. Geplant ist, über den Sommer einen Gesetzentwurf zu erstellen, damit die Reform Anfang 2024 in Kraft treten kann. Im Blick stehen unter anderem einheitliche Qualitätskriterien und Einstufungen des Netzes mit entsprechender Finanzierung. Zudem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden, um Kliniken von wirtschaftlichem Druck zu lösen. Künftig sollen sie eine gesicherte Finanzierung allein für das Vorhalten bestimmter Leistungen bekommen.
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